Güstrow: Terror-Verdacht bestätigt sich nicht

Erstveröffentlicht: 
29.12.2016

Ein möglicher Terror-Verdacht gegen zwei Männer aus Güstrow (Landkreis Rostock) hat sich offenbar nicht bestätigt. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Rostock am Donnerstag sagte, war seit Mai gegen die beiden Männer ermittelt worden, nachdem sie im Internet 60 Kilogramm Pyrotechnik aus Tschechien bestellt hatten. Zuvor hatte der "Nordkurier" über den Vorfall berichtet.

 

Internationale Polizei-Zusammenarbeit


Der Vorgang fand nach Informationen des NDR bereits 2014 statt. Im Mai 2016 hatten niederländische Polizeibeamte die Rostocker Behörden über die Internet-Bestellung informiert. Im September hatten Beamte die Wohnorte der Verdächtigen durchsucht. Laut Polizei bestand der Verdacht, dass die Männer mit den in den Böllern enthaltenen zehn bis zwölf Kilogramm Sprengstoff Bomben bauen wollten. Den Sprengstoff fanden die Polizisten nicht. Es sei jedoch eine historische, schussbereite Waffe gefunden worden. 

 

Ein Verdächtiger ist ein bekannter Rechtsextremer


Nach Polizeierkenntnissen hatten die Männer im Internet zudem nach Anleitungen zum Bau von Rohrbomben gesucht. Daraufhin sei Strafanzeige wegen des Verdachts einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat gestellt worden. Einer der Verdächtigen ist demnach ein polizeibekannter, rechtsextremer Straftäter. Laut der Zeitung soll der Mann der Gruppierung "Aktionsgruppe Güstrow" angehören. 

 

Verdacht vorerst nicht bestätigt


Ein Nachweis, dass die beiden Güstrower sich tatsächlich Baupläne für Bomben im Internet angesehen haben, konnte dabei aber nicht erbracht werden, so die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen dauerten aber noch an, hieß es. Die Behörde gehe derzeit davon aus, dass mit der Pyrotechnik auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden sollte. Der Vorgang war erst durch eine kleine Anfrage der Linksfraktion im Schweriner Landtag bekannt geworden. Die Partei hatte die Fallzahlen der politisch motivierten Gewalt von rechts angefragt. Unter den 791 Straftaten, die rechtsextremen Täter oder Motiven zugeordnet wurden, war auch der Güstrower Fall.