Berlin -Im Konflikt um die Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain haben Linksautonome eine Einrichtung für Umschulungen beschädigt. Sie warfen in der Nacht zu Mittwoch Steine gegen die Eingangstür und beschmierten die Fassade des Gebäudes in der Möllendorffstraße in Lichtenberg mit Parolen.
Der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz der Polizei ermittelt. Im Internet veröffentlichten die Täter einen Bekennerbericht. Sie riefen zu Protest und gewaltsamem Widerstand gegen ein Neubauprojekt in der Rigaer Straße auf.
Die Bildungseinrichtung für berufliche Umschulung und Fortbildung (BUF) in Lichtenberg wurde ins Visier genommen, weil sie auch in der Rigaer Straße eine Niederlassung betreibt.
„Gerne hätten wir auch das BUF in der Rigaer besucht, haben dann aber auf Grund von der Kamera auf dem Dach davon Abstand genommen“, schrieben die Täter auf der linksradikalen Internetseite Indymedia. Sie forderten dazu auf, eine Diskussionsveranstaltung zu Bauvorhaben am 14. Dezember zu stören.
Protest gegen ein Immobilienprojekt
Die Aktion richtete sich gegen das Projekt „Carré Sama Riga“, bei dem eine Immobilienfirma mehr als hundert teure Mietwohnungen in der Rigaer Straße baut. Die Baustelle liegt nicht weit entfernt von dem früher besetzten Haus Rigaer Straße 94, in dem Unterstützer der linksautonomen Szene wohnen und die Autonomen eine illegale Kneipe betreiben.
Im Sommer unterstützte die Polizei die Räumung der Kneipe. Es gab heftige Proteste gegen die Räumung und einige Ausschreitungen. Später stufte ein Gericht das Vorgehen des Vermieters und der Polizei als rechtswidrig ein. In der Gegend um die Rigaer Straße greifen Linksradikale immer wieder Polizisten an und verüben Brandanschläge auf Baustellen oder Autos. (dpa)