Regensburg - Mit einer Machete in der Hand griff ein 23-Jähriger im Februar Asylbewerber in Niederbayern an. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Haftstrafe.
Wegen eines Angriffs mit einer Machete auf Flüchtlinge ist ein Mann zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und vier Monaten verurteilt worden. Das Landgericht Regensburg verurteilte den 23-Jährigen am Donnerstag wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung. Außerdem ordnete das Gericht eine Unterbringung des Alkoholkranken in einer Entziehungsanstalt an.
Der 23-Jährige hatte im Februar vor einem Mehrparteienhaus in Kelheim, wo Asylbewerber lebten, versucht, eine Wohnungstür einzuschlagen, und mit der Machete in Richtung eines Asylbewerbers geschlagen. Einer der Migranten konnte durch ein Fenster flüchten.
Staatsanwalt forderte sechseinhalb Jahre
Die Staatsanwaltschaft hatte wegen versuchten Mordes sowie vorsätzlicher Körperverletzung und Volksverhetzung eine Haftstrafe von sechseinhalb Jahren gefordert. Die Verteidigung dagegen hatte auf versuchten Totschlag plädiert, aber kein konkretes Strafmaß genannt. Ein Bluttest hatte bei dem Angeklagten zur Tatzeit einen Wert von etwa zweieinhalb Promille ergeben.
Freigesprochen wurde der Mann vom Vorwurf der Volksverhetzung. Ihm war in der Anklageschrift vorgeworfen worden, bei seiner Tat rechte Parolen gegrölt zu haben. Nach Ansicht des Gerichts war dies entgegen der Auffassung der Staatsanwaltschaft jedoch nicht feststellbar. Dies gelte auch für den unterstellten Tötungsvorsatz. Daher sei das Gericht auch vom Vorwurf des versuchten Mordes abgerückt.