Wachpolizei Sachsen - Im Dienst angekommen

Erstveröffentlicht: 
21.11.2016

Seit Februar diesen Jahres werden in Sachsen Wachpolizisten ausgebildet. 550 sollen bis 2020 die reguläre Polizei entlasten. Eine von ihnen ist Mandy Hempel aus Oederan. MDR AKTUELL hat sie bereits vor einem halben Jahr interviewt. Damals stand die 32-Jährige kurz vor ihrer dreimonatigen Ausbildung zur Wachpolizistin. Wie ist es ihr seitdem ergangen?

 

von Thomas Matsche, MDR AKTUELL

 

Mandy Hempel und Eric Stephan haben ihren Streifendienst beendet. Seit sechs Uhr waren die beiden Wachpolizisten in Dresden unterwegs. Im Sommer hat Mandy Hempel dafür eine dreimonatige Ausbildung zur Wachpolizistin abgeschlossen. Seitdem sammelt sie Berufserfahrung.

 

Die Wachpolizistin sagt: "Also es macht wirklich sehr viel Spaß und wir lernen immer wieder jeden Tag neue Dinge dazu. Und jetzt sind wir halt im IZD, also wir fahren jetzt normal Streife von EAE zu EAE, das heißt die Erstaufnahmeeinrichtungen und befragen halt die Security ob alles vor Ort in Ordnung ist, ob irgendwelche Vorkommnisse waren, wie viele Leute ungefähr drin sind, so dass wir ungefähr einen Überblick haben." 

 

Brenzlige Situationen


Als Wachpolizistin ist Mandy Hempel dazu da, die Polizeibeamten zu entlasten. Sie soll Objekte wie Asylheime schützen und Personen bewachen. Mandy Hempel darf hierfür eine Waffe tragen, Platzverweise aussprechen oder auch Menschen festnehmen. Dabei kann es auch mal brenzlig werden, wie es Mandy Hempel in ihrer Ausbildungszeit erlebte.

 

Sie sagt: "Einmal, das war im Gewahrsam, da hatten wir ein junges Mädchen drin, die war am Anfang auch sehr ruhig und ist aber dann sehr wütend geworden. Wir mussten gewisse Sachen, also Freundschaftsarmbänder, von ihr abschneiden und das war ihr dann nicht recht." 

 

Bereitschaftspolizei verteidigt Wachpolizei


Dass sie von den "echten" Polizisten belächelt, nicht als vollwertig wahrgenommen werde, hat Mandy Hempel noch nicht erlebt. Im Gegenteil, sie habe sich mit vielen von ihnen angefreundet und lerne von deren Erfahrungen täglich.

 

Für Stefan Walther, Sprecher der sächsischen Bereitschaftspolizei, war die öffentliche Kritik an der Wachpolizei sowieso nicht nachvollziehbar. Die Gewerkschaft der Polizei hatte kritisiert, dass zwölf Wochen nicht genügten, um an der Schusswaffe ausreichend ausgebildet zu sein. Das habe sich nicht bewahrheitet, sagt Walther.

 

"Die Tatsache, dass es seit Einführung der Wachpolizei keine negativen Erfahrungen gibt, keine schwerwiegenden Zwischenfälle oder Unfälle oder dergleichen, bestätigt eigentlich das, was wir von Anfang an gesagt haben. Es gab schon Anfang der 2000er gute Erfahrungen mit der Wachpolizeiausbildung und auf dieser Erfahrung hat man aufgebaut und jetzt hat sich eine gewisse Routine eingespielt", so Walther. 

 

Wechsel in regulären Polizeidienst


Aus den Polizeidirektionen höre Walther zudem nur Gutes, denn die Vollzugsbeamten könnten durch die Arbeit der Wachpolizei nun andere Aufgaben übernehmen. Zudem wolle die sächsische Polizei die Ausbildung auch dazu nutzen, um Nachwuchspolizisten zu gewinnen.

 

Denn viele der Wachpolizisten wollen nach der zweijährigen Anstellung in den regulären Polizeidienst wechseln. Auch Mandy Hempel hat das vor, sie will sich später für den gehobenen Polizeidienst bewerben.