Grünen-Chef Kasek und Lok Leipzig wollen gemeinsam gegen Hooligans vorgehen

Erstveröffentlicht: 
09.11.2016

Die Attacke auf den sächsischen Grünen-Chef Jürgen Kasek in einer Regionalbahn ging offensichtlich nicht von Fans des 1. FC Lok aus. Das hätten Gespräche mit Verantwortlichen des Fußballclubs ergeben, teilte Kasek am Mittwoch mit. Es solle sich um politisch motivierte Chaoten gehandelt haben. Der Verein distanzierte sich.


Leipzig. Die Attacke auf den sächsischen Grünen-Chef Jürgen Kasek in einer Regionalbahn ging offensichtlich nicht von Fans des 1. FC Lok aus. Das hätten Gespräche mit Verantwortlichen des Fußballclubs ergeben, teilte Kasek am Mittwoch in Dresden mit. Demnach habe es sich vielmehr um politisch motivierte Chaoten gehandelt, die dem Verein seit langem bekannt seien und mit denen dieser nichts zu tun haben wolle. "Es gibt eine Personengruppe von 50 bis 60 Personen, die uns bekannt sind, die immer wieder für Ärger sorgen und den Verein nutzen, um ihre politischen Ziele zu kommunizieren und dabei gezielt dem Verein Schaden zufügen", heiße es aus Vereinskreisen.

Lok-Präsident Jens Kesseler und Vorstandschef Olaf Winkler waren nach der Attacke auf Kasek zugekommen. Am Montag fand ein Treffen zwischen dem Grünen-Landeschef sowie der Bundestagsabgeordneten Monika Lazar und der Leipziger Vorstandssprecherin der Grünen, Christin Melcher statt. Zusammen mit dem Verein wolle Jürgen Kasek nun gegen Hooligans vorgehen und Fanprojekte fördern, sagte der Grünen-Politiker. Seine Fraktion habe dafür 130.000 Euro Fördergeld vom Land beantragt.

Kasek und drei Begleiter waren am Sonntag in einem Regionalzug attackiert worden. Er hatte zunächst vermutet, das es sich um Fans des 1. FC Lok handele, die von einem Spiel in Jena kamen. Die Hooligans hatten sich offenbar unter die Fans gemischt, sagte Kasek. Der Grünen-Chef engagiert sich gegen Rechtsextremismus und Rassismus.

LVZ