Zum wiederholten Mal haben Unbekannte in Südniedersachsen einen nach Einschätzung der Polizei politisch motivierten Brandanschlag gegen Rechte verübt. In der Nacht zum Montag setzten die Täter in Tiftlingerode (Kreis Göttingen) einen Geländewagen in Brand.
Tiftlingerode. Das Fahrzeug gehört einem 30-Jährigen, der dem rechten „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“ nahestehen soll.
Ein Nachbar, der das Feuer bemerkte, alarmierte gegen 2.50 Uhr Feuerwehr und Polizei. Als die Rettungskräfte am Einsatzort eintrafen, stand der Dodge-Geländewagen lichterloh in Flammen. Das Feuer habe innerhalb weniger Minuten gelöscht werden können, berichtet Duderstadts Stadtbrandmeister Kai Walter.
Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 10 000 Euro. Vor Ort war die Tatortgruppe der Göttinger Polizei. Das für Staatsschutz und politisch motivierte Straftraten zuständige 4. Fachkommissariat der Polizeiinspektion hat Ermittlungen aufgenommen. Parolen oder Symbole haben die Täter nach Polizeiangaben nicht hinterlassen.
Seit Jahresbeginn hat es im Raum Göttingen bereits rund ein halbes Dutzend Anschläge auf Fahrzeuge von Anhängern der rechten Szene gegeben. In Nesselröden wurde im Februar von mutmaßlich linksmovierten Tätern ein Kleinwagen angezündet. Hammer-und-Sichel-Graffiti am Tatort stützten den Verdacht auf einen politischen Hintergrund.
Auf seiner Facebook-Seite kündigt der „Freundeskreis“ für November mehrere Kundgebungen an – darunter am Sonnabend, 12. November, ab 11 Uhr eine Kundgebung in Göttingen und einen erneuten Marsch durch Duderstadt. Der solle erfolgen, weil „die Polizei am 22. Oktober aufgrund ein paar blockierender minderjähriger Schreihälse nicht das Recht auf Versammlungsfreiheit durchgesetzt“ habe. „Da uns Duderstadt so schön gefällt, haben wir bis 20 Uhr angemeldet“, heißt es bei Facebook.
Von Kuno Mahnkopf