Der Chef des Stadtverbandes Meißen bezeichnet den Eintrag von Stadtrat Jörg Schlechte als „instinktlos“.
Meißen. Die Christdemokraten in der Porzellanstadt wollen am 7. November über Konsequenzen des Krematorium-Posts von Stadtrat Jörg Schlechte beraten. Dieser hatte als Reaktion zum tätlichen Angriff eines Flüchtlings auf einen Richter einen Verweis zum Meißner Krematorium gepostet. Der Eintrag bei Facebook war von vielen Beobachtern so gewertet worden, als ob Schlechte den Asylbewerber ins Krematorium schickten wollte. Der Christdemokrat verneinte dies allerdings. Seine Zeilen hätten sich dagegen auf eine Brandstiftung des Flüchtlings bezogen. Der psychisch kranke Mann hatte versucht, sich umzubringen.
Einer Mitteilung des CDU-Stadtverbandes Meißen zufolge hat Jörg Schlechte im persönlichen Gespräch erklärt, dass sein Kommentar anders gemeint war. Angesichts der deutschen Geschichte bliebe die Wortmeldung dennoch unüberlegt und instinktlos, so der Stadtverbandsvorsitzende Sven Gläser. Zu Konsequenzen werde der Vorstand auf seiner nächsten Sitzung am 7. November beraten.
Die Bündnisgrünen sehen Schlechtes Post auch nach dessen Fehler-Eingeständnis weiter kritisch. „Wenn ich die Kommentare von Herrn Schlechte auf dessen Profil lese, wird deutlich, dass er weiterhin zu seiner kruden menschenverachtenden Aussage steht“, so der Meißner Bündnisgrünen-Kreisrat Martin Oehmichen. Dass der junge Flüchtling psychisch krank sei und aus diesem Grund vom Richter in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen wurde, spiele offenbar keine Rolle. Selbstverständlich sei der Angriff auf den Richter nicht tolerierbar, er wurde jedoch von einem kranken Mann verübt. Die Bewertung von Schlechte, welche ihn immer mehr an die Euthanasie-Verbrechen erinnere, machen ihm zunehmend Sorgen.