Die Schweizer Neonazi-Band mit dem bezeichnenden Namen „Erschießungskommando“ ruft auf einer CD zum Mord an der Thüringer Landtagsabgeordneten Katharina König und ihrem Vater Lothar König auf. Die Band hat Kontakte nach Thüringen.
Die Schweizer Neonazi-Band "Erschießungskommando" ruft auf einer CD unter anderem zum Mord an der Thüringer Landtagsabgeordneten Katharina König auf.
Katharina König und ihren Vater verbreiten", sagt Susanne Hennig-Wellsow, Fraktionsvorsitzende der Linken im Thüringer Landtag. Die Neonazi-Band hat das Lied auf CD gepresst und vertreibt diese in der Szene sowie im Netz.
In dem Song werde detailliert und brutal die geplante Ermordung der Abgeordneten und ihres Vaters Lothar König beschrieben und auch ihr Wahlkreisbüro Haskala mehrmals genannt, so Hennig-Wellsow. "Das ist widerlich und ein neuer menschenverachtender Abgrund rechter Hetze."
Verbindung zu Neonazis in Thüringen
Die Schweizer Band "Erschießungskommando" hat laut Hennig-Wellsow auch Verbindungen zu Neonazis in Deutschland. Das Lied ist einer von elf Titeln einer neuen CD, die auch zum Töten von Jüdinnen und Juden aufruft. Andere Liedtitel lauten beispielsweise "Ab in den Ofen" oder "Der Deutschen größter Sohn". Auf Youtube sind einige der Titel zu hören, das betreffende Stück "Katharina König" wurde bereits gelöscht.
"Der Liedtext strotzt nur so von Menschenverachtung, Hass und barbarischen Gewaltphantasien", sagt Hennig-Wellsow. Da aus Worten schnell Taten würden, hätte man sofort nach Bekanntwerden Kontakt mit der Polizei und Staatsanwaltschaft aufgenommen und Anzeige erstattet. Zudem sei Landtagspräsidenbt Christian Carius (CDU) gestern über die Bedrohungslage informiert worden.
Zudem wurde durch die Fraktion am 27. Oktober Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Erfurt erstattet. Mit der Polizei steht die Abgeordnete König in direktem Kontakt. Auch die Thüringer Landesregierung ist über den Mordaufruf und die Nennung des Ministerpräsidenten in dem Lied informiert. "Solche Hetze entsetzt uns, wir lassen uns aber nicht einschüchtern", erklärt Hennig-Wellsow. "Katharina König mit ihrem Engagement als Sprecherin für Antifaschismus und als Mitglied im Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss gilt die volle Solidarität der Fraktion."