Vortrag am Sonntag in Dülmen geplant - Seminar der Reichsbürger

Erstveröffentlicht: 
27.10.2016

Dülmen. Reichsbürger erkennen die bestehende staatliche Ordnung nicht an. Und so weigern sie sich, Steuern zu zahlen oder polizeiliche Weisungen zu befolgen. Denn in ihrem Weltbild gibt es den Rechtsstaat Bundesrepublik Deutschland nicht, sodass auch Behörden oder Gerichte keinerlei Machtbefugnisse haben.

 

Dies bekommen auch die Mitarbeiter der Dülmener Stadtverwaltung gelegentlich zu spüren. „Meistens geht es dabei um finanzielle Forderungen, welche mit ellenlangen, aus unserer Sicht vorgefertigten Texten abgewendet werden sollen“, weiß Stadtsprecherin Stefanie Kannacher. Allerdings sei das in Dülmen bislang nur sehr vereinzelt vorgekommen. Und wenn so etwas passiere, dann gehe das eben seinen rechtstaatlichen Weg. Kurz gesagt: Die Stadt verzichtet natürlich nicht darauf, die ausstehende Forderung trotz aller absurden Gegenargumente einzutreiben.

 

Waren die Reichsbürger bislang überwiegend als spinnerte Geschichtsverdreher in Erscheinung getreten, die höchstens lästig werden können, so hat der Tod eines Polizisten, der von einem Reichsbürger in Georgensgmünd erschossen worden war, die Ermittlungsbehörden hellhörig gemacht. Of fenbar sind einige der BRD-Leugner zumindest keine ganz harmlosen Spinner.

 

Einer, der die kruden Theorien der Reichsbürger im Internet verbreitet, ist Detlef Schäbel aus Neuenkirchen. Der 50-Jährige, der sich als Bürger des Königreichs Preußen betrachtet, lädt für kommenden Sonntag ab 11 Uhr zu einer Veranstaltung des „Vereins für Bioenergetisches Leben“ in Dülmen ein.

 

Auf Anfrage der Dülmener Zeitung erklärt Schäbel, die Veranstaltung zum Thema Handelsrecht, für die eine Teilnahmegebühr von 60 Euro fällig wird, sei rein privat. Daher wolle er den genauen Veranstaltungsort auch nicht öffentlich bekannt geben.