Essen/Duisburg. Ein „Gewalttäter Sport“ wollte im Hauptbahnhof einen Mann treten. Daraufhin wurden er und sein Begleiter zusammengeschlagen. Möglicherweise hat die Schlägerei einen ausländerfeindlichen Hintergrund.
Zwei gewaltbereite Fußballfans sind in der Nacht auf Mittwoch nach Angaben der Bundespolizei im Essener Hauptbahnhof verprügelt worden. Anlass der Schlägerei war möglicherweise ein ausländerfeindlicher Angriff, erklärt Polizeisprecher Volker Stall.
Gegen 2.10 Uhr alarmierten Zeugen die Bundespolizei am Mittwoch wegen einer Schlägerei mit etlichen Beteiligten im Personentunnel. Dort allerdings trafen die herbeigeeilten Beamten nur noch auf zwei Beteiligte: auf einen 36-Jährigen aus Essen und einen 34-Jährigen aus Duisburg. Die beiden Männer saßen blutend am Boden.
„Gewalttäter Sport“ sollen falsche Angaben gemacht haben
Der eine hatte 1,3, der andere 1,9 Promille Alkohol im Blut. Sie erklärten den Ermittlern zunächst, „dass eine größere Personengruppe unvermittelt und grundlos auf sie eingeschlagen hätte“, wie Volker Stall berichtet. Eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung habe das Duo jedoch nicht stellen wollen.
Auf der Wache sichteten die Polizisten Videoaufzeichnungen vom Vorfall im Personentunnel. Die Bilder widerlegten jedoch laut Stall die Angaben der beiden Opfer, die nach mehreren Gewaltdelikten in der Vergangenheit von der Polizei in der Datei „Gewalttäter Sport“ registriert wurden.
Männer schlugen und traten auf Fußballfans ein
Auf den Videoaufnahmen ist demnach zu sehen, dass die beiden Männer die Personengruppe „zuerst angegangen waren“. Der Duisburger soll versucht habe, einen der Männer zu treten.
Als Reaktion darauf, so der Polizeisprecher, sollen die Männer der Gruppe auf den Essener und Duisburger eingeschlagen und -getreten haben. Danach sind diese Gewalttäter aus dem Hauptbahnhof geflüchtet, die Verletzten blieben zurück.
Schlägerei nach ausländerfeindlichem Angriff?
Die Bundespolizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung – und ob die Auseinandersetzung einen ausländerfeindlichen Hintergrund hatte: Die Männer der Gruppe haben, wie auf den Aufnehmen zu erkennen sein soll, einen Migrationshintergrund, und der Duisburger, so Stall, engagiere sich in der rechtsextremen Szene.