Petition macht sich für Happy Vibes stark

Erstveröffentlicht: 
21.10.2016

Die abgesetzte Radiosendung ruft nun Unterstützer auf den Plan. Dem DJ soll es derweil gar nicht gut gehen.

 

Dresden. Nachdem am Donnerstag bekannt wurde, dass DJ Happy Vibes bei Radio Dresden mit seiner Sendung „Maxi-Mal“ seinen Hut nehmen muss, wurde online eine Petition ins Leben gerufen. Gestartet hat sie Heiko Renner aus Pirna, der sich damit erhofft, den Radiosender zur Rücknahme der Sendungsabsetzung zu bewegen. Bis Freitagvormittag hatten bereits fast 6 000 Menschen die Petition auf change.org unterzeichnet.

 

In den sozialen Netzwerken kursieren Aufrufe, die Radioholding BCS Broadcast Sachsen zu boykottieren. Auch Pegida-Mitbegründer Lutz Bachmann unterstützt das Vorhaben, auch wenn die Sender des sächsischen Radiounternehmens terrestrisch auf Teneriffa ohnehin nicht zu empfangen sind.

 

Wie Andreas Hofmann alias DJ Happy Vibes bereits am Donnerstag gegenüber sz-online sagte, bringt ihn die plötzliche Absetzung in finanzielle Probleme. Weitere Details - etwa zum Grund der Absetzung - dürfe er nicht nennen. Die BCS Broadcast Sachsen hatte betont, dass „Maxi-Mal“ nicht aus politischen Gründen abgesetzt werde. Doch offenbar nehmen viele Nutzer der Radioholding diese Begründung nicht ab, und vermuten einen politischen Hintergrund: Der DJ hatte in den letzten Monaten immer wieder mit fragwürdigen Aktionen und Äußerungen zur Asylpolitik auf sich aufmerksam gemacht.

 

Hofmann indes geht es derzeit offenbar gar nicht gut. Medienberichten zufolge soll er mit Herzproblemen in einem Krankenhaus behandelt werden.

 


 

20.10.2016

 

Radioshow von DJ Happy Vibes eingestellt

 

DJ Happy Vibes verliert seine Sendung „Maxi-Mal“ bei der BCS Broadcast Sachsen. Laut der Radio-Holding wird die Sendung nicht aus politischen Gründen abgesetzt. Und was sagt der DJ selbst dazu?

 

Dresden. Der Kesselsdorfer Radiomoderator, Produzent und DJ Andreas Hofmann alias DJ Happy Vibes hat seine Sendung „Maxi-Mal“ verloren. Diese hatte unter anderem der Sender „Radio Dresden“ seit fast 20 Jahren immer samstags im Programm. „Wir haben seit Längerem überlegt, die Sendung abzusetzen“, sagte Sprecher Rocco Reichel am Donnerstagabend gegenüber sz-online.

 

Zu hören war die Sendung auch auf anderen Programmen der Radioholding BCS Broadcast Sachsen, wie zum Beispiel bei Radio Leipzig, Radio Chemnitz oder Radio Lausitz. Statt der Sendung „Maxi-Mal“ würden nun Partyhits gespielt werden.

 

Der Grund für die Absetzung des Formats seien rückläufige Hörerzahlen: „Mit politischen Dingen hat es nichts zu tun“, so Reichel. Hofmann sagte am Telefon gegenüber sz-online: „Ich darf nichts dazu sagen, das steht so in meiner Kündigung.“ Das Boulevardportal Tag24 stellt in einem Bericht die Frage in den Raum, ob es einen Zusammenhang von Hofmanns Nähe zu Pegida gibt. Als das Bündnis am vergangenen Sonntag sein zweijähriges Bestehen auf dem Theaterplatz in Dresden „feierte“, wurde Hofmanns Video „German History II“ gezeigt.

 

Der DJ hatte in den letzten Monaten auch mit anderen fragwürdigen Aktionen und Äußerungen zur Asylpolitik mehrfach auf sich aufmerksam gemacht. Im Frühjahr spielte er in seiner Radioshow zum Beispiel den von ihm produzierten Song „Ihr habt ’n Nachtschatten“ von der Sängerin „Helena von gaaaaaanz kurz hinter die Grenze“. In gebrochenem Deutsch kritisierte diese in dem Lied die Zustände in Deutschland und die Flüchtlingspolitik. Im Text fanden sich Zeilen, wie „dort oben eine Stimme ruft: Das schaffen wir ganz sicher!? Ich spür, wie Lachkrampf mich berührt, wenn nach deutsche Land ich schau, alles dort den Verstand verliert, ich glaub, die sind da völlig blau.“ Oder „Ihr habt ’n Nachtschatten und die auf eurem Thron - die mit dem Machtschatten.“ Eric Hattke, damals noch Sprecher des Bündnisses „Dresden für alle“, kritisierte dieses Lied auf seiner Facebook-Seite als „rechte Hetze und Beleidigung der Kanzlerin“.

 

Vergangenes Wochenende sorgte Hofmann mit einem Vergleich Claudia Roths mit einem Pferdehintern für Empörung in den sozialen Medien. Bei dem Posting auf seiner Facebookseite verwendete er auch das Logo seines Arbeitgebers „Radio Dresden“. Auf Twitter teilte daraufhin Andreas Szabo, Redaktionsleiter des Senders, mit: „Unsägliches Roth-Bild wurde nach unserer Intervention gelöscht.“

 

Für den DJ bricht mit der Sendung ein wichtiges Standbein weg. Durch das Format wurde er schließlich in Sachsen bekannt. Doch nicht nur der wichtige öffentliche Sendeplatz fehlt ihm künftig: „Jetzt habe ich auch ein finanzielles Problem“, erklärte Hofmann. Der Sender teilte jedoch weiterhin mit, DJ Happy Vibes werde nach wie vor für „Radio Dresden“ tätig sein. „Er produziert hier noch seine Werbespots“, so Sprecher Rocco Reichel.