Ausschreitungen vom 1. Mai 2015 - Zwei Saalfeld-Schläger kommen vor Gericht

Erstveröffentlicht: 
20.10.2016

Nach dem Neonazi-Angriff vom 1. Mai 2015 in Saalfeld müssen sich zwei Tatverdächtige vor Gericht verantworten. Das teilte die Staatsanwaltschaft Gera MDR THÜRINGEN mit.

 

Prozesstermine stehen noch nicht fest

 

Ein Sprecher erklärte, gegen den mutmaßlichen Haupttäter sei Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung erhoben worden. Ein zweiter werde demnächst angeklagt, Prozesstermine stünden aber noch nicht fest. Weitere 25 Personen kommen straffrei davon. Sie standen in Verdacht, an dem Überfall beteiligt gewesen zu sein. "Mangels Tatnachweis" werde nicht mehr ermittelt, erklärte die Staatsanwaltschaft. 

 

Drei Punks aus Gruppe von 80 Rechtsextremen angegriffen

 

Am 1. Mai 2015 waren in Saalfeld drei Punks aus einer Gruppe von rund 80 Rechtsextremen heraus angegriffen und zum Teil schwer verletzt worden. Nach Informationen von MDR THÜRINGEN handelt es sich bei dem mutmaßlichen Haupttäter um einen bereits wegen Körperverletzung verurteilten Dresdner Neonazi. Er soll auch an dem Überfall von rund 250 rechtsextremen Hooligans auf den alternativen Leipziger Stadtteil Connewitz im Januar beteiligt gewesen sein. Bei dem zweiten Mann handelt es sich um einen polizeibekannten Rechtsextremen aus Sachsen-Anhalt. MDR THÜRINGEN hatte im Februar 2016 rund 40 mutmaßlich beteiligte Personen aus der rechtsextremen Szene Sachsens und Sachsen-Anhalts recherchiert.   

 

Mai-Ausschreitungen mehrfach Thema im Landtag


Der Polizeieinsatz vom 1. Mai 2015 in Saalfeld war mehrfach Thema im Innenausschuss des Thüringer Landtags. Unter anderem ging es um die Frage, warum die 80 Rechtsextremen ohne Polizeibegleitung vom Saalfelder Bahnhof zu einer Kundgebung der Neonazi-Partei "Der Dritte Weg" im Stadtzentrum marschieren konnten.