Mehr als 5000 Euro Schaden sind bei dem Anschlag auf das CDU-Büro von Bettina Kudla entstanden. Drei vermummte Täter sollen beteiligt gewesen sein. Die Bundestagsabgeordnete will Anzeige erstatten.
Leipzig. Auch am Tag nach dem Anschlag auf das Büro von Bettina Kudla ist die CDU-Bundestagsabgeordnete noch schockiert. Ein Pflasterstein und Feuerlöscher sind durch die Fenster ihres Büros in Leipzig-Gohlis geflogen. „Die Täter haben billigend in Kauf genommen, dass Menschen schwer verletzt werden“, sagt sie. Bei dem Angriff in der Nacht zum Dienstag sei ein materieller Schaden von mehr als 5000 Euro entstanden. Der starke Teergeruch ist überall präsent. Derzeit wird das klebrige Material von einer Spezialfirma entfernt.
„Es ist auch für die Anwohner schlimm“, meint Kudla. Die drei mit Teer beschmierten Autos vor dem Büro gehören Unbeteiligten. Die CDU-Politikerin findet es bedenklich, dass sich die Angriffe immer weiter steigern. Vor fünf Jahren habe es mit zerkratzten Hausschildern begonnen. Der letzte Anschlag sei bereits der fünfte auf ihr Büro. „Gewalt ist kein Mittel der Auseinandersetzung“, sagt Kudla. In den nächsten Tagen wird die 54-Jährige Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Zudem hat sie bereits am Mittwoch weitere Sicherungsmaßnahmen für ihre Räume ergriffen.
Zeugen hatten bei dem erneuten Anschlag auf ihr Wahlkreisbüro drei vermummte Täter gesehen. Das bestätigte das ermittelnde Operative Abwehrzentrum (OAZ) gegenüber der LVZ. Die Anwohner in Gohlis waren in der Nacht zum Dienstag aufgrund des Lärms wach geworden und hatten auch die Polizei informiert.
Zu Motiv und Herkunft der Täter sei bisher nichts bekannt, sagte OAZ-Sprecherin Kathleen Doetsch am Mittwoch. Das auf der Internetseite linksunten.indymedia aufgetauchte Bekennerschreiben sei Bestandteil der Ermittlungen. „Es liegt nah, dass der Anschlag ein politisches Motiv hat, aber wir ermitteln in alle Richtungen“, so Doetsch.
Anne Grimm