Programm zum 3. Oktober Tillich warnt vor Störungen bei Einheitsfeier

Erstveröffentlicht: 
26.09.2016

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich rechnet zur zentralen Einheitsfeier in diesem Jahr in Dresden mit Störversuchen von Gruppen aus dem rechten oder linken Spektrum. Man wolle sich das von erhöhten Sicherheitsvorkehrungen begleitete Fest zum 3. Oktober aber nicht von "irgendwelchen Minderheiten" verderben lassen, sagte Tillich bei der Vorstellung des Programms zum Tag der Deutschen Einheit. Indirekt sprach Tillich damit die Kundgebung der ausländerfeindlichen Pegida-Bewegung, der rechten "Festung Europa"-Gruppierung und linker Gruppierungen an. Gleichzeitig gab er sich optimistisch: "Die Freude wird überwiegen."

 

Apell an die Medien


Der Regierungschef erklärte, Ankündigungen im Internet deuteten darauf hin, dass es wie schon in Frankfurt am Main vor einem Jahr zu Störversuchen kommen dürfte. Proteste müssten aber friedlich bleiben. Er wünsche sich, dass nicht die Minderheiten die Berichterstattung über Sachsen dominieren. 

 

Festveranstaltung in der Semperoper


Tillich empfängt am 3. Oktober in der Semperoper rund 1.000 Vertreter aus Politik und Gesellschaft. Die Festrede hält Bundestagspräsident Norbert Lammert. Zuvor findet in der Frauenkirche ein ökumenischer Festgottesdienst statt. Auch Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, haben ihr Kommen zugesagt.

 

Lebensfreude und Tanz

 

Am 1. Oktober wird ein dreitägiges Bürgerfest eröffnet. Sachsen wolle dabei seine "Lebensfreude zum Ausdruck bringen", so Tillich. Zentrales Thema ist der Tanz. Er verbinde Menschen jeden Alters, jeder Herkunft und jeder Religion. Auf einer Ländermeile in der Innenstadt präsentieren sich alle 16 Bundesländer sowie die Verfassungsorgane. Zudem haben sich über 400 weitere Aussteller angekündigt.

 

Sicherheitskonzept in Arbeit


Tillich ging auch auf die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen ein, die seit den Anschlägen in Europa selbstverständlich seien. Man werde alles dafür tun, dass Besucher des Festes kein Gefühl der Angst haben müssen. Sachsen plant für die Einheitsfeier mit Gesamtausgaben von 4,5 Millionen Euro. Sachsens Innenminister Markus Ulbig will am Dienstag das Sicherheitskonzept für die Feierlichkeiten vorstellen. Rund um die Altstadt wurden bereits am Montag hunderte Absperrelemente aus Beton aufgestellt.