In Dresden treffen sich die Landesflüchtlingsräte der 16 Bundesländer. Bei der Konferenz der privaten Initiativen sollen die Auswirkungen des Integrationsgesetzes und Möglichkeiten der Integration diskutiert werden.
In Dresden sind die Landesflüchtlingsräte der 16 Bundesländer zusammengekommen. Es ist das dritte Treffen in diesem Jahr. Auf der Konferenz wollen sich die Räte über das im Juli verabschiedete Integrationsgesetz und dessen Auswirkungen austauschen. In diesem ist beispielsweise die Wohnortzuweisung neu geregelt. Der Dachverband der Landesflüchtlingsräte, die Arbeitsgemeinschaft PRO ASYL kritisiert diese Regelung, die Flüchtlingen nur in Ausnahmefällen, wie beispielsweise bei der Aufnahme einer Ausbildung, einen Wohnortwechsel ermöglicht. Das erschwere die Arbeitssuche außerhalb des Wohnorts, kritisiert die Arbeitsgemeinschaft.
"Geflüchtete im Asylverfahren mit vorgeblich schlechter Bleibeperspektive werden marginalisiert. Deutschkurse und weitere Integrationsmaßnahmen sind für sie nicht zugänglich"
Patrick Irmer Sächsischer Flüchtlingsrat
Auch die unterschiedliche Umsetzung des Integrationsgesetzes in den einzelnen Bundesländern ist ein Thema der Konferenz. Außerdem soll über die geplante Einführung von "Dublin IV" beraten werden. Die neue Verordnung der Europäischen Union verschärfe die Situation der Flüchtlinge, kritisiert der Sächsische Flüchtlingsrat. Er befürchtet zudem, dass mit der Verordnung die Abschiebung minderjähriger, unbegleiteter Flüchtlinge ermöglicht werde.
Landesflüchtlingsräte Die Landesflüchtlingsräte bestehen aus Nichtregierungsorganisationen und privaten Initiativen, die im Bereich Flüchtlingsarbeit tätig sind. Die Flüchtlingsräte setzen sich für die Rechte und Belange geflüchteter Menschen ein und engagieren sich in den jeweiligen Bundesländern bei der Aufnahme und der Integration von Flüchtlingen.
Sächsischer Flüchtlingsrat
Unter dem Dachverband des Sächsischen Flüchtlingsrats engagieren sich
seit 1991 Vereine, Initiativen und Einzelpersonen im Engagement für
Schutz von Flüchtlingen und deren menschenwürdige Unterbringung in
Sachsen. Der als Verein eingetragene Flüchtlingsrat finanziert sich
durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Projektförderungen.
An diesem
Wochenende feiert der Sächsische Flüchtlingsrat in Dresden sein
25-jähriges Bestehen. Am Freitag wird im Kulturrathaus über die
Entwicklung der Asylpolitik in Europa und Sachsen diskutiert, am Samstag
das Jubiläum mit einem Hip Hop-Konzert gefeiert.