Großeinsatz der Berliner Polizei - Demo gegen Rassismus und die AfD auf dem Ku'damm

Erstveröffentlicht: 
03.09.2016

Gegen Rassismus und die rechtspopulistische AfD haben am Samstag hunderte Menschen in Berlin-Charlottenburg protestiert. Mehr als 1.000 Polizeibeamte waren im Einsatz. Einzelne Demonstranten zündeten Pyrotechnik oder demolierten Wahlplakate - zu Ausschreitungen kam es laut Polizei bis zum Nachmittag aber nicht.

 

Zu einer Demonstration gegen Rassismus und die rechtspopulistische Partei AfD sind am Samstagnachmittag tausende Menschen in die westliche Berliner Innenstadt gekommen. Die Polizei sprach von 2.500 Teilnehmern, die Veranstalter von 6.000.

Angemeldet waren eigentlich 10.000 Teilnehmer. Die Polizei setzte 1.100 Beamte ein, davon rund 180 von der Bundespolizei und aus anderen Bundesländern.

   

Vor den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin wolle man ein Zeichen für eine offene Gesellschaft setzen, hieß es in dem Aufruf eines Bündnisses aus Parteien, Gewerkschaften und anderen Organisationen. Die AfD gehe mit rechter Hetze auf Stimmenfang und vergifte den öffentlichen Diskurs in Deutschland, so die Veranstalter.


Zu der Demonstration kamen auch Mitglieder der Linken, Grünen, Jusos, SPD, Piraten und der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP), dazu Anhänger der Organisationen Blockupy, attac und der Aids-Hilfe.

 

Viele Teilnehmer hatten bunte Luftballons und Plakate dabei; selbst viele Linksautonome waren nicht Schwarz, sondern Lila und Weiß gekleidet. Einige Demonstranten zündeten bengalische Feuer und Rauchbomben. Plakate trugen Aufschriften wie "Solidarität statt Prekarisierung".

Laut Polizei keine nennenswerten Zwischenfälle


Die Demonstration begann um 14 Uhr am Adenauerplatz in Charlottenburg und setzte sich gegen 15 Uhr in Bewegung - die Route führte vom Kurfürstendamm und die Kantstraße zum Lützowplatz. In der Nähe des Platzes sitzt die Bundesgeschäftsstelle der AfD. Vor der AfD-Zentrale hatten sich bereits zu Demonstrationsbeginn Beamte postiert.

Von Seiten der Polizei hieß es am Nachmittag, außer einigen Bagatelldelikten wie dem Beschmieren von AfD-Wahlplakaten an der Strecke habe es keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben. Die Einsatzkräfte kontrollierten Taschen und Rucksäcke vieler Demonstranten. An umliegenden Bahnhöfen gab es Ausweiskontrollen, weil einige Anreisende sich vermummt hatten.

 

Das linke Bündnis Blockupy, das derzeit ein Aktionswochenende in Berlin durchführt, hatte angekündigt, an der Demonstration teilzunehmen. Am Freitag hatte Blockupy mit Blockadeaktionen und Demonstrationen gegen Kapitalismus und für eine andere Integrationspolitik demonstriert. Der große Teil der Aktionen verlief friedlich, einige Randalierer warfen aber auch Steine und Böller auf Polizisten. Mehr als 50 Menschen wurden festgenommen, mehrere Polizisten wurden den Angaben zufolge verletzt.

 

Im #Blockupy Blog wird in Schlüterstraße Pyro gezündet. Alles bleibt friedlich. #aufstehen pic.twitter.com/AnjskJMYlJ

— Felix Hackenbruch (@FHackenbruch) September 3, 2016