Asylheim-Leiter fordern Krematorium und Kinder-Guillotine

Erstveröffentlicht: 
14.08.2016

Berlin - Diese Mails strotzen nur so vor rassistischen Entgleisungen: Berliner Asylheimbetreiber sinnierten über "Kinder-Guillotinen" auf Spielplätzen und Krematorien zur Rückgewinnung eines Umweltzertifikats.

 

"Ein Sandkasten ist bei unseren Bewohnergruppen ganz schnell ein großer Aschenbecher oder ein heimisches Klo. (…) Wie wäre es statt dessen mit einer kleinen Kinderguillotine?“, schrieb Peggy M. (42), zentrale Wohnheim-Koordinatorin und Leiterin eines Heimes in Berlin-Hellersdorf.

Der gesamte Mailverkehr zwischen Peggy M. und weiteren Asylheimbetreibern der Cottbuser "PeWoBE", einer gemeinnützigen sozialen Betreuungsgesellschaft, liegt der Berliner Zeitung vor, die diesen veröffentlichte.

 

Besonders brisant: Peggy M. war früher Mitglied der rechtsextremen Deutschen Volksunion (DVU). 


Erst im Mai ließ sie über ihren Anwalt verkünden, sie habe sich vom rechtsradikalen Gedankengut gelöst, lebe jetzt sogar die "Willkommenskultur".

 

Angesichts der rassistischen Ausfälle von M. nur schwer zu glauben. Auch was die weiteren beteiligten Personen von sich gaben, ist an Widerlichkeit kaum zu überbieten.

 

So schrieb Birgit B. (41), die übrigens den Posten der Geschäftsführerin bei "PeWoBe" innehat: "Wir haben ein ganz anderes Problem – nämlich die Entsorgung. Alba ist zu teuer, also werden wir einen großvolumiges Krematorium auch noch benötigen. Der Vorteil ist, dass wir dann auch unser Umweltzertifikat wieder bekommen, weil wir die Abwärme sinnvoll und zielführend einsetzen können."

 

Des Weitern wurden eine Kinderrutsche mit Widerhaken und Messerschlitz gefordert, Bilder von Enthaupteten verschickt, "maximal Pigmentierte" zum Putzen verdonnert.

 

Ausgangspunkt war eine 5000-Euro-Spende des Autokonzerns BMW an "PeWoBE". Mutmaßlich wurde via Mail diskutiert, was mit dem Geld anzufangen wäre.

Der Berliner Sozialsenator Mario Czaja (40, CDU) reagierte auf die scheußlichen Äußerungen: "Ich war entsetzt, als ich die Auszüge aus den E-Mails gelesen hatte. Wir prüfen, ob die "PeWoBe" noch als Betreiber von Flüchtlingsunterkünften in Berlin geeignet ist." Der Verfassungsschutz wurde ebenfalls informiert.

 

Auch die "PeWoBe" reagierte mittlerweile. Deren Anwalt verkündete, die Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden und schon gar nicht ernst gemeint gewesen.