RW gibt Hinweise auf Steuerhinterziehung weiter
- NRW liefert drei Datenpakete mit Kontodaten
- 54.000 Fälle betreffen deutsche Bürger
- Weitergabe an 19 europäische Länder
Unruhige Zeiten für Steuersünder: Das NRW-Finanzministerium hat erneut einen Datenträger mit Kontoinformationen ausgewertet, darunter auch Daten einer luxemburgischen Bank. 160.000 Kontoinformationen befinden sich nach Angaben des Ministeriums auf der Festplatte, darunter 54.000 Fälle aus Deutschland, knapp 50.000 aus Belgien und rund 42.000 aus Frankreich. Besonders erfreulich für Finanzminister Walter-Borjans (SPD): Er hat die Daten - im Gegensatz zu den bisherigen Steuer-CDs - nicht kaufen müssen, sie wurden der Steuerfahndung Wuppertal anonym zugesendet.
100.000 Hinweise an europäische Länder weitergeleitet
Insgesamt drei Datenpakete mit Hinweisen auf Steuerhinterziehung hat die Steuerfahndung NRW nun 19 anderen europäischen Staaten zur Verfügung gestellt. Das erklärte NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans am Freitag (05.08.2016) in Düsseldorf. In den Paketen enthalten sind 100.000 Kontodaten von Bürgern dieser Länder bei Banken in Luxemburg und der Schweiz. Wie viele Einzelpersonen damit betroffen sind, geht aus den Daten so nicht hervor. Bereits im April hatte der Finanzminister eine erste Lieferung mit umfangreichen Kontoinformationen an 27 Staaten weitergeleitet. Dabei handelte es sich um Tausende verdächtige Konten ausländischer Privatleute und Unternehmen mit einem Anlagevolumen von insgesamt 101 Milliarden Schweizer Franken (rund 93 Milliarden Euro).
Datenlieferungen im "Datenpaket 1 (Luxemburg)" von NRW an europäische Länder (von der Festplatte, die der Wuppertaler Steuerfahndung geschickt wurde; ohne die mehr als 54.000 deutschen Fälle)