Steine, Flaschen, Böller - Autonomen-Demo in Berlin eskaliert

Erstveröffentlicht: 
09.07.2016

Die Rigaer Straße in Berlin ist ein Zentrum der linksautonomen Szene. Nach mehreren Polizeieinsätzen ist die Stimmung äußerst angespannt. Bei einer Demonstration gegen die Staatsgewalt kommt es zu Zusammenstößen.

 

Bei einer Demonstration von Linksautonomen ist es in Berlin zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Im östlich gelegenen Stadtteil Friedrichshain griffen Demonstranten die Polizei mit Steinen, Flaschen und Böllern an. Mehrere Polizisten wurden verletzt. Schaufensterscheiben wurden zerstört und Polizeiautos beschädigt. Die Polizei sprühte Reizgas und nahm mutmaßliche Randalierer fest, wie ein Polizeisprecher sagte.

 

Rund 1800 Polizisten waren im Einsatz. Die Stimmung war nach Beobachtung eines dpa-Reporters sehr aggressiv. Die Demonstration wurde trotz der Krawalle fortgesetzt. Nach Polizeischätzungen liefen etwa 1500 linke und linksradikale Demonstranten durch Berlin-Friedrichshain, um gegen Polizeieinsätze rund um von Autonomen bewohnte Häuser in der Rigaer Straße zu protestieren. Andere Beobachter gingen eher von 3000 Teilnehmern aus.

 

Polizisten begleiteten mit Helmen die gesamte Demonstration im Spalier. Von einem Hubschrauber aus beobachtete die Polizei den Aufmarsch. Die geplante Demonstrationsstrecke führt auch durch die Rigaer Straße. Ein großer Polizeieinsatz dort im Januar und die Räumung einiger Bereiche in einem Haus im Juni sorgten in der linksradikalen Szene für Aufruhr. Seit Wochen gibt es fast in jeder Nacht Brandanschläge auf Autos, die Extremisten zugeschrieben werden.

 

In den vergangenen Wochen hatte es zum Teil Aufrufe zu Gewalt und Straßenschlachten gegeben. Berlins Innensenator Frank Henkel von der CDU hatte angekündigt, die Polizei werde auch in der Nacht nach Ende der Demonstration präsent sein. So sollen Krawalle und Brandanschläge unterbunden werden.