Das Protokoll der Verwüstungsnacht in Berlin

witzige grafik
Erstveröffentlicht: 
23.06.2016

Landfriedensbrüche, Brandstiftungen und Sachbeschädigungen in Prenzlauer Berg, Moabit, Kreuzberg, Friedrichshain und Mitte - die Bilanz der Ausschreitungen in der Nacht zu Donnerstag ist erschreckend - ein Protokoll.

 

Am Mittwoch wurde eine Werkstatt und die Kneipe „Kadterschmiede“ in der Rigaer Straße geräumt. 300 Polizisten waren im Einsatz. In einer Pressemitteilung Linksautonomer hieß es am Nachmittag: „Wir sind scheiße wütend, lasst es richtig knallen, schafft viele Gefahrengebiete, stürzt Berlin ins Chaos!“ – Gesagt, getan.

 

+++gegen 20.10 Uhr+++ Mariannenplatz (Kreuzberg)

Auf dem Mariannenplatz versammeln sich etwa 200 Personen, die größtenteils vermummt sind. Einige von ihnen haben Holzstangen in den Händen. Als sie Stangen drohend hochnehmen und sich in Schlagdistanz zu den Polizisten befinden, setzen diese zur Abwehr Pfefferspray ein. Daraufhin löst sich die Gruppe in kleinere Teilgruppen auf.

Etwa zur selben Zeit fliegt aus einer Gruppe von fünf unbekannt gebliebenen Personen ein Stein auf Polizeibeamte am Mariannenplatz. Ein Beamter wird am Helm getroffen und leicht verletzt. Er setzt seinen Dienst fort.

+++gegen 20.15 Uhr+++ Köpenicker Straße/Engeldamm (Kreuzberg)

An der Kreuzung wird ein Polizeiwagen aus einer Gruppe Vermummter heraus mehrmals mit Steinen beworfen. Es entsteht ein hoher Sachschaden an dem Fahrzeug, verletzt wird niemand. Die Täter entkommen. Auch gegen die Fassade der Verdi-Zentrale fliegen Steine.

 

+++kurz vor 23 Uhr+++ Frankfurter Tor/Warschauer Straße (Friedrichshain)

Auch hier wird ein Polizeiwagen beworfen, vermutlich durch einen Stein, der das Polizeiauto im hinteren Bereich trifft. Ein 30-jähriger Tatverdächtiger wird vorläufig festgenommen. Er kommt zu einer erkennungsdienstlichen Behandlung in eine Gefangenensammelstelle und wird anschließend wieder entlassen.

Zeitgleich wird ein 23-Jähriger wegen Landfriedensbruch festgenommen. Der wehrt sich und tritt einem Polizisten gegen den Kopf. Er wird trotz Helm verletzt und muss den Dienst beenden. Auch der 23-Jährige wird nach erkennungsdienstlichen Behandlung wieder entlassen.

+++gegen 0 Uhr+++ Schlesische Straße (Kreuzberg)

Eine teilweise vermummte Gruppe von etwa 30 Personen zündet zwei Mülltonnen auf der Fahrbahn der Schlesischen Straße an.

 

Anschließend fliegen Steine und Farbbeutel auf das Bürgeramt in der Straße und die Scheiben einer Bushaltestelle gehen zu Bruch.

Die Unbekannten setzen ihren Weg in der Straße fort und beschädigen dabei insgesamt drei Autos, einen Mercedes, Mini sowie BMW durch Steinwürfe in die Fenster.

Eine weitere Bushaltestelle und ein Leuchtreklameschild werden Opfer des pöbelnden Mobs.

+++kurz nach 0 Uhr+++ Glaßbrennerstraße (Prenzlauer Berg)

In der Glaßbrennerstraße entsteht ein Totelschaden an einem BMW, der komplett ausbrennt.

+++gegen 1.25 Uhr+++ Finnländische Straße (Prenzlauer Berg)

Auf einer Baustelle für Wohnungen in der Finnländischen Straße gehen zwei Baumaschinen und mehrere Holzpaletten in Flammen auf. Die Feuerwehr löscht. Menschen werden nicht verletzt.

+++gegen 1.30 Uhr+++ Beusselstraße (Moabit)

Ein Zeuge sieht wie drei Vermummte in der Beusselstraße Steine und brennende Gegenstände auf eine Bankfiliale schmeißen. Anschließend fliehen die Personen in die Turmstraße und von dort in die Gotzkowskystraße, wo die Unbekannten noch eine Scheibe einer Bushaltestelle beschädigen.

In derselben Straße finden Polizisten einen Opel mit beschädigtem Außenspiegel sowie einen umgeworfenen Motorroller in der Zwinglistraße. Dort ist zu der Zeit auch schon ein Schriftzug mit schwarzer Farbe an einem Wohnhaus angebracht.

+++gegen 2 Uhr+++ Hallesches Ufer (Kreuzberg)

Eine Bankfiliale wird Opfer unbekannter Täter. Sie werfen die Scheiben mit Steinen ein und beschmieren die Fassade mit einem Schriftzug.

+++zwischen 2.15 Uhr und 2.25 Uhr+++ Dora-Benjamin-Park (Friedrichshain) und Alexandrinenstraße (Mitte)

In der Straße Doro-Benjamin-Park zünden Unbekannte zwei BMW an. In der Alexandrinenstraße brennt der hintere Teil eines Opels. Die Feuerwehr kann rechtzeitig löschen und verhindert einen größeren Schaden. Niemand wird verletzt

+++gegen 3 Uhr+++ Heinrich-Heine-Straße (Kreuzberg)

Dieses Mal muss einen Bankfiliale in der Heinrich-Heine-Straße dran glauben. Auf die Scheiben der Filiale fliegen Steine und richten einen erheblichen Schaden an.

+++7.45 Uhr+++ Kopenhagener Straße (Prenzlauer Berg)

Ein Zeuge bemerkt die beschädigten Scheiben eines Wahlkreisbüros einer Partei und den beschmierten Eingang. Steine und Gehwegplatten flogen zuvor gegen die Scheiben.