Volkersdorf - Die FKK-Fans der Moritzburger Waldteiche sind besorgt um ihre Nacktheit! Und darum kümmert sich jetzt die sächsische AfD-Fraktion im Landtag. Dabei ist das Problem schon längst vom Tisch...
Bis vor wenigen Wochen war der Badesee in Volkersdorf noch ein Ort der gemütlichen Nacktkörperkultur. Dann entbrannte plötzlich eine hitzige Debatte, denn gleich neben dem See soll im Juli ein Flüchtlingsheim eröffnen.
Für den "Familiensport- und FKK-Bundes Waldteichfreunde Moritzburg e. V.“ brachten diese Zukunftsaussichten den Stein ins Rollen. Denn plötzlich sollten Hinweistafeln die 111-jährige FKK-Tradition an den Teichen abrupt beenden.
Auf Deutsch, Arabisch, Persisch und Albanisch war darauf zu lesen, dass Baden nun nur mit Badekleidung erlaubt ist. Ein Skandal für die Nudisten!
Eigentlich hatten diese nämlich einfach einen Sichtschutz gefordert, der sie von den erwarteten neugierigen Blicken schützen sollte.
Dieser wurde nun genehmigt, die Hinweise müssen nicht mehr aufgehängt werden - Ende gut, alles gut?
Doch halt! Für die sächsische AfD ist das Problem noch längst nicht bereinigt. Ganz im Gegenteil: Die Partei sieht in den entzürnten Nackten eine ganz neue Zielgruppe.
"Sollten die Waldteichfreunde Moritzburg gezwungen werden, die neuen Schwimmbadregeln der Deutschen Gesellschaft für Badewesen auszuhängen, nach denen Baden nur in Badebekleidung erlaubt ist, wäre dies ein weiterer Beweis für die kulturelle Unterwürfigkeit der politisch Handelnden", zitiert der Stern Andrea Kersten (50), schulpolitische Sprecherin der AfD im Sächischen Landtag.
Und prompt ergreifen die Rechtspopulisten Partei für die Nackedeis. Unter dem Credo "Mut zu Deutschland" veröffentlichte die sächsische AfD nun Werbebanner mit der Aufschrift: "Kein Nacktbadeverbot neben Asylbewerberheim - FKK in Sachsen erhalten."
Die Twitter-User sind erstmal verwirrt! War da nicht letztens was mit "Gegen Frühsexualisierung"? Nun ist auf alle Fälle FKK-Kult angesagt.
Wie weit die Partei mit ihrem Vorhaben kommt, die abendländischen Nackt-Sachsen zu schützen, wird sich herausstellen.