Die aus dem Pegida-Förderverein ausgeschlossene Frontfrau Tatjana Festerling hat den Gründer der Bürgerbewegung, Lutz Bachmann, scharf angegriffen. In einer am Donnerstag verbreiteten Erklärung bezichtigt sie ihn gleich siebenmal der Lüge. Anders als von ihm behauptet, habe er ihr bereits am 18. April persönlich ein Redeverbot erteilt, schreibt Festerling. Der Beschluss über ihren Vereinsausschluss sei bereits einen Tag zuvor gefallen.
Auch in Sachen Protest gegen die Bilderberg-Konferenz habe Bachmann gelogen. Zwar habe er Aktionen mithilfe der neurechten Ein-Prozent-Bewegung angekündigt, doch die habe davon gar nichts gewusst. Ihre Vertreter sähen sich nun „instrumentalisiert“. Auch über seinen Gesinnungswandel hin zum patriotischen Flügel der AfD soll Bachmann die Unwahrheit gesagt haben. In Wirklichkeit gehe es nicht um eine engere Zusammenarbeit, sondern darum, mithilfe von Pegida die Bundesvorsitzende Frauke Petry zu stürzen.
Zuvor hatte das Organisationsteam um Bachmann bestritten, dass es ein Redeverbot gibt und den Ausschluss erst für die nächste Vereinssitzung angekündigt. Festerling warf dem Verein zudem einen „laxen Umgang“ mit Spenden vor. Auch schafften es die Pegida-Organisatoren nicht, Fördermitgliedschaften ordentlich zu verwalten. Eine Kiste mit 400 Anträgen sei verschwunden.
Bachmann-Mitstreiter Siegfried Däbritz kündigte am Donnerstag an, Festerling wegen ihrer Aussagen zu den Spenden anzeigen zu wollen.