Ermittlungen zu ominöser "RAF 4.0" eingestellt

Erstveröffentlicht: 
18.06.2016

Die Staatsanwaltschaft Gera hat ihre Ermittlungen zu anonymen Morddrohungen einer vermeintlichen "RAF 4.0" eingestellt. Wie Sprecher Jens Wörmann MDR THÜRINGEN sagte, konnte kein Täter ermittelt werden.

 

Im November 2015 war in fünf inhaltsgleichen Briefen die Ermordung von je zehn Richtern, Staatsanwälten, Polizisten und Politikern angekündigt worden. Bedroht wurden auch die ehemaligen Thüringer Ministerpräsidenten Christine Lieberknecht und Bernhard Vogel. Darüber hinaus wurden Morde der linksextremistischen Terrorgruppe "Rote Armee Fraktion" gutgeheißen, die 34 Menschen umgebracht hatte.

 

In den Schreiben wurde den Behörden vorgeworfen, bei der möglichen Gefangennahme der NSU-Terroristen versagt zu haben. Die Schreiben waren im Landgericht Gera, der dortigen Staatsanwaltschaft, bei der Polizei in Jena, der Thüringer AfD sowie der NPD in Eisenach eingegangen. Nach Auftauchen der Briefe wurde die Staatsschutzabteilung des Thüringer Landeskriminalamts eingeschaltet. Am Geraer Justizzentrum wurden die Einlasskontrollen verschärft. Die Regelungen gelten nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch heute noch.