In wenigen Tagen wollen Sergej Michalok und seine neue Band Brutto nach Deutschland kommen. Es sollen zwei Konzerte stattfinden. Am 9. Juni wollen Michalok und Co. in Berlin und einen Tag später in Hamburg auftreten. Seit Wochen regt sich allerdings Widerstand gegen die Band. Die Kritiker stören sich vor allem an den patriotischen Texten, den Verbindungen der Bandmitglieder zu militanten Nationalisten und der Unterstützung der Freiwilligenmilizen auf Seiten des Ukrainischen Staates, die gegen die nicht minder nationalistische Separatisten im Osten der Ukraine kämpfen.
Die Kritiker gegen die Konzerte werden beschimpft und kriminalisiert. Ziel der verbalen Entgleisungen, Beschimpfungen und Kriminalisierung ist offensichtlich die Kritiker mundtot zu machen. Die Attacken der Organisatoren vom Verein RockFront e.V. erinnern hierbei frappierend an die repressiven Methoden in Weißrussland, Russland, der Ukraine zu Zeiten von Janukovic und an all die anderen Autokraten-Regime weltweit. Ähnlichkeiten gibt es außerdem in der aggressiven Ablehnung antifaschistischen Engagements, die nicht nur die potenziellen Besucher der Konzerte vertreten. Das heißt, wenn die Band auftreten sollte, ist zu erwarten, dass sowohl von der Bühne als auch aus dem Publikum nationalistische und patriotische Slogans und Chöre kommen werden, in denen die eigene ethnische Herkunft in Abgrenzung zu anderen Menschen über alles gestellt wird.
Für den Logo Klub in Hamburg, der das Konzert in seinen Räumlichkeiten absagte, war das, wofür Brutto steht und wen die Band mitbringt, sowie das bewusste Verheimlichen des Hintergrunds der Band offenbar zu viel des Schlechten. Dennoch hat sich offenbar ein Klub gefunden, der Brutto spielen lassen will. Zurzeit wird in den Club Umdenkbar in Barmbek, im Hamburger Norden, eingeladen. Dort soll nach dem Konzert außerdem noch eine „Rock Disco Dance“ Aftershowparty stattfinden.
In Berlin gibt es keine neuen Entwicklungen. Hier soll das Konzert von Michalok und Brutto weiterhin im Hangar 49 stattfinden, in einem offenen Klub, in dem zumeist Bands und Musiker aus dem Osten, vom Balkan, aber auch aus Israel auftreten. Deshalb zählt die Location zu einem der wichtigsten Orte für osteuropäische Musik, aber auch für Jazz, Klezmer, Ska, Reggae usw. Umso unverständlicher ist es, dass das Hangar 49 den anti-queeren und gewaltaffinen Patrioten rund um Michalok und Brutto ihre Bühne zur Verfügung stellen. Noch unverständlicher ist aber, dass die Betreiber Hinweise bewusst ignorieren, wo sie sich doch zuletzt mit dem Festival „Voices for Peace“ der Verschwörungsrapper Kilez More, DieBandbreite und Co. gerade erst in die Nesseln gesetzt haben und keinen diese patriotischen Lieder braucht.
KEINE BÜHNE FÜR PATRIOTEN!
WEDER IN HAMBURG NOCH IN BERLIN ODER SONSTWO!
DESHALB: BRUTTO KONZERTE VERHINDERN!