[B] Info-Veranstaltung: Die Oberländer-Bandera-Connection

Die Oberländer-Bandera-Connection

Info-Veranstaltung: Mi, 08.06.2016 | 19:00 Uhr | Bunte Kuh (Bernkasteler Straße 78 / Weißensee)

Veranstalter*innen: North-East Antifascists [NEA]
Referent: Dieter Skieber

 

Die Veranstaltung wird sich mit Verhältnis Theodor Oberländers, seines Zeichens Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, zur UON/UPA, im speziellen zum Bataillon Nachtigall Auseinandersetzen.  Oberländer nahm am 9. November 1923 am Hitlerputsch in München teil, nach eigenem Bekunden „eher zufällig“. Für die Teilnahme am sogenannten „Bierkellerputsch“ saß er lediglich vier Tage in Haft . Desweiteren  trat  Theodor Oberländer als Mitglied der protofaschistischen Freikorps Bund Oberland, welches von durch Rudolf von Sebottendorf gegründet wurde und des völkisch-nationalistischen Schutz- und Trutzbundes in Erscheinung. Anfang Mai 1941 trat Theodor Oberländer seinen Dienst beim Bataillon Nachtigall an, das der faschistischen Abwehr unterstand. Oberländer fungierte hier als Ausbilder, Dolmetscher und „Sachverständiger für die Behandlung fremden Volkstums“  und stand dem Befehlshaber der Einheit, Oberleutnant Albrecht Herzner, als Verbindungsoffizier zur Seite. Oberländer befand sich bis zum 6. Juli 1941 in Lemberg, in dieser Zeit beteiligten sich Angehörige seiner Einheit zusammen mit ortsansässigen Kollaborateuren an systematischen Massenmorden an der Zivilbevölkerung, dem sogenannten Massaker von Lemberg.  Stepan Bandera war der Führer einer der beiden rivalisierenden Flügel der ukrainischen Nationalistenorganisation OUN; seine auf Aktion drängende, scharf antisemitische Gruppe OUN(B) erfreute sich der besonderen Protektion der deutschen Abwehr. Die Deutschen hatten das Ukrainer-Bataillon, das unter dem Decknamen "Nachtigall" in deutschen Uniformen und unter dem Befehl von Wehrmachtoffizieren in Lemberg einmarschiert war, im Winter 1940/41 aufgestellt.