Zwickau - Der Anschlag war feige, die Täter betrunken und rechtsradikal: Weil Silvio W. (32), Jürgen M. (35) und Marcus J. (35) ein Asylheim in Crimmitschau mit Brandsätzen bewarfen, müssen sie bis zu fünf Jahre in den Knast.
29 Menschen schliefen in dem Haus, als die Brandsätze an der Hauswand abprallten. Vor der feigen Tat im November 2015 hatten die drei Männer Bier und Schnaps getrunken.
Marcus J. rief nach Zeugenaussagen: „Die sollen brennen. Man muss ein Exempel statuieren.“
Das Landgericht war sich sicher: Das Trio lief zur Tankstelle, besorgte Benzin. Das füllten die drei in Flaschen und liefen zu dem Haus an der Leipziger Straße.
Die Bewohner hatten großes Glück: Die Flaschen durchschlugen die Fenster nicht, landeten wieder auf dem Fußweg. Durch den Lärm wurden Anwohner wach, die Polizei nahm die drei Angreifer wenig später fest.
Vor Gericht versuchten die Verteidiger, die Tat mit dem Alkoholkonsum zu entschuldigen, sprachen nur von Brandstiftung.
Die Richter sahen das aber anders, werteten den Anschlag als versuchten Mord: Silvio W. kassierte drei Jahre und neun Monate Haft, Jürgen M. und Marcus J. müssen fünf sowie viereinhalb Jahre hinter Gitter.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.