Weltoffenes Sachsen: Leipziger Initiative „Druck machen“ stellt Forderungskatalog vor

Erstveröffentlicht: 
26.05.2016

Auf Einladung der Leipziger Initiative „Druck machen“ haben verschiedene sächsische Verein, Gruppen und Institutionen eine Ideenliste erarbeiten, wie im Freistaat Fremdenfeindlichkeit abgebaut und Demokratiebewusstsein gestärkt werden könnte.

 

Leipzig.  Brennende Flüchtlingsheime, Gewalt gegen Andersdenkende, rechtspopulistische Aufmärsche, Ablehnung gegenüber allem Fremden: Sachsens Bild in der Welt hat in den vergangenen Monaten schwer gelitten. Die Leipziger Initiative „Druck machen“ versucht den sogenannten „Sächsischen Verhältnissen“ aktiv entgegenzuwirken, engagiert sich für ein weltoffenes, liberaleres Sachsen. Mit namhafter Unterstützung haben die Initiatoren um Christin Melcher (Grüne) nun einen Forderungskatalog vorgelegt.

 

Entstanden ist das mehrgliedrige Dokument bei einer Konferenz Ende April in Leipzig. Dazu hatte „Druck machen“ verschiedenste Initiativen eingeladen, um an Lösungsvorschlägen für die Situation im Freistaat mitzuarbeiten. Die Ergebnisse der Gespräche wurden notiert und nun als Petition ins Netz gestellt. Zu den Erstunterzeichnern gehören unter anderem die Landesverbände von Linken und Grünen, mehrere Europa-, Landes- und Kommunalpolitiker, Politikwissenschaftler, das Aktionsnetzwerk Leipzig Nimmt Platz, NoLegida, das Dresdner „Bündnis Nazifrei!“ und das Leipziger Jugendparlament.

 

„Die vielen rassistisch motivierten Übergriffe in den vergangenen Monaten zeigen deutlich: Sachsen hat ein Problem mit Rassismus, mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, mit Ideologien der Ungleichwertigkeit, Homophobie und Antisemitismus. Dies zu benennen und als Problem anzuerkennen ist ein wichtiger, erster Schritt um dem langfristig entgegenzuwirken“,heißt es im Vorwort des Papiers. Einige der Kernforderungen sind deshalb die Stärkung der demokratischen Gesellschaft in Sachsen, das Eintreten für Weltoffenheit, Zivilcourage und Toleranz und mehr Engagement gegen Rassismus, Diskriminierung, Homophobie und Antisemitismus.

 

In den konkreten Handlungsempfehlungen geht es u.a. um verstärkte Bildung und Teilhabe für Geflüchtete, um verbesserte Mobilität, menschenwürdige Unterbringung, Demokratie-Schulung schon in Kindertagesstätten, um verstärkte Interkulturalität und Strukturhilfen im ländlichen Raum.

 

Von Matthias Puppe


Der Forderungskatalog im Netz: druck-machen.org