Neue Legida-Route am Donnerstag – „Leipzig nimmt Platz“ plant Proteste

Erstveröffentlicht: 
19.04.2016

Legida hat für kommenden Donnerstag eine Route über den Ring angezeigt. Das bestätigte das Ordnungsamt Leipzig, äußerte sich aber noch nicht zu Auflagen. Das Netzwerk „Leipzig nimmt Platz“ kündigt nun drei Protestkundgebungen an.

 

Leipzig. Gegen die für Donnerstag geplante Legida-Demonstration zur Leipziger Polizei kündigt sich Protest an. Das Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz will drei Kundgebungen gegen den Aufmarsch des rechtspopulistischen Bündnisses durchführen und fordert die Leipziger über ihre Webseite auf, sich anzuschließen. Das Ordnungsamt bestätigte, dass Kooperationsgespräche laufen und Legida eine Route über den westlichen Ring bis zur Dimitroffstraße angezeigt habe. Dort hat die Polizeidirektion Leipzig ihren Sitz.

 

Das Aktionsnetzwerk sieht in dem neuen Aufzug von Legida eine weitere offene Radikalisierung des Bündnisses und spricht von einer „neonazistischen Bewegung“. Die Rechtspopulisten hatten via Facebook die Möglichkeit offengelassen, dass ein verpacktes, nicht sichtbares Hakenkreuz zur Polizei getragen werden könnte. Das Bündnis greift die Ordnungshüter an, weil in einer Information für die Presse zunächst von einer Armbinde mit Hakenkreuz die Rede war. Später korrigierten die Beamten, dass es sich um eine Armkette mit Hakenkreuz gehandelt habe. Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ein.

 

„Legida erreicht mit der offenen Kritik an der Polizei eine neue Qualität“, so Carolin Franzke vom Aktionsnetzwerk. Franzke sieht auch einen direkten Zusammenhang mit einem Sicherheitskonzept der Polizei „zum Schutz von Presse und Gegenprotest“. Beim Aufmarsch von Legida und „Wir lieben Sachsen/Thügida“ am 4. April durften Gegendemonstranten sehr nah an die Aufmarschstrecke der Rechtspopulisten auf dem westlichen Ring. 

 

Drei Kundgebungen gegen Legida


„Leipzig nimmt Platz“ will Legida am kommenden Donnerstag mit drei stationären Kundgebungen gegenübertreten. Diese seien für 18 Uhr auf dem Richard-Wagner-Platz, um 18.30 Uhr am Mendelssohn-Portal der Thomaskirche nahe der Legida-Laufstrecke sowie ebenfalls um 18.30 Uhr auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz angemeldet, so eine Sprecherin am Dienstag gegenüber LVZ.de.

 

Legida rechnet am Donnerstag nach eigenen Aussagen mit 50 bis 150 Teilnehmern. Diese sollen laut Anmeldung bei der Ordnungsbehörde vom Richard-Wagner-Platz über den Goerdeler- und Dittrichring zum Martin-Luther-Ring laufen, dann weiter über die Harkort- und Dimitroffstraße. Die Veranstaltung ist für die Zeit von 18.30 Uhr bis 22 Uhr angekündigt.