Die Stadt Bautzen hat ihr Gästebuch im Internet vorläufig geschlossen. Wie Rathaussprecher André Wucht MDR SACHSEN sagte, ist das Gästebuch eine Plattform, um Meinungen zu äußern und kein Diskussionsforum. Die bisherigen Einträge seien noch zu lesen, neue aber vorerst nicht mehr möglich.
Erste Absagen von Reiseguppen
Nach dem Brand der geplanten Flüchtlingsunterkunft am Husarenhof in
Bautzen hatte sich auf der Internetseite der Stadt eine hitzige
Diskussion um das Thema rechte Gewalt entzündet.
Diskussionen
und Äußerungen zum Brand seien weiterhin möglich, so Pressesprecher
Wucht. Er verweist auf den Facebook-Auftritt der Stadt. Auch direkte
Nachrichten an den Oberbürgermeister seien möglich. Diese würden alle
beantwortet. Der Rathaussprecher bestätigte zugleich, dass es nach dem
Brand erste Absagen von Reisegruppen gibt. Genaue Zahlen konnte er noch
nicht nennen.
Ahrens: Auch mit der AfD reden
Vier Tage nach dem Brand im "Husarenhof" hat sich Oberbürgermeister
Alexander Ahrens am Mittwoch in einem offiziellen Statement an die
Öffentlichkeit gewandt. Darin forderte er alle Beteiligten auf, den
Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen. Wichtig sei auch, so Ahrens,
den Dialog mit Andersdenkenden wie der AfD aufrecht zu halten. Alles
andere sei nicht zeitgemäß. "Wir sollten dieses beschämende Ereignis
eher als Ansporn zu einem 'Jetzt erst recht' nehmen", so Ahrens.
Bei
der Suche nach den Brandstiftern tappen die Ermittler bislang noch im
Dunkeln. Inzwischen hat die Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen
übernommen. Es werde gegen Unbekannt ermittelt, sagte Oberstaatsanwalt
Wolfgang Klein. Parallel ermittelt die Staatsanwaltschaft Görlitz gegen
drei junge Männer wegen Widerstandes gegen die Vollstreckungsbeamte. Sie
sollen die Feuerwehr bei den Löscharbeiten behindert haben und gegen
Polizisten handgreiflich geworden sein.