Bundestagsabgeordnete von Union und Grünen sorgen sich angesichts der fremdenfeindlichen Auswüchse in Sachsen um einen Imageschaden für Deutschland. "Diese furchtbaren und widerlichen Anfeindungen gegen Flüchtlinge sind für das deutsche Image im Ausland Gift", sagte Unionsfraktionsvize Michael Fuchs der "Rheinischen Post" (Mittwoch).
Berlin. ). Fuchs warnte zugleich davor, Sachsen mit ganz Deutschland gleichzusetzen.
Der Bundestag debattiert heute über die jüngsten fremdenfeindliche Vorfälle in Sachsen. In Clausnitz hatte ein Mob von etwa 100 Leuten die Ankunft eines Busses mit Flüchtlingen blockiert. In Bautzen bejubelten Schaulustige den Brand einer geplanten Flüchtlingsunterkunft.
Ähnlich äußerte sich der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Dieter Janecek: "Wer will noch investieren in ein Land, wo eine solche Feindseligkeit gegenüber Ausländern herrscht und in dem man sich als Fremder nicht sicher sein kann, dass man von der Polizei beschützt wird?"
Grünen-Fraktionsvize Kerstin Andreae sagte derselben Zeitung: "Die Botschaft dieser Bilder nach außen ist, dass wir keine weltoffene und tolerante Gesellschaft sind. Das hat ganz klar negative Konsequenzen für unser Image bei Investoren, Fachkräften und Wissenschaftlern im Ausland."
Zu den Warnungen, Übergriffe und Fremdenfeindlichkeit könnten auch der deutschen Wirtschaft schaden, sagte der scheidende Präsident des Münchner ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn: "Die Gefahr besteht durchaus." Der "Passauer Neue Presse" (Mittwoch) sagte er: "Brennende Flüchtlingsheime sind eine Schande für Deutschland. Das sind bedauerliche Entwicklungen, die nicht nur dem Bild Deutschlands in der Welt, sondern auch der deutschen Wirtschaft schaden können."