Erst am Donnerstag musste Parteichefin Frauke Petry kleinlaut eine Lüge über die TU Dresden eingestehen, jetzt droht der AfD der nächste Fall, in dem es ein Politiker der Rechtspopulisten mit der Wahrheit nicht so genau genommen haben soll.
Dresden. Erst am Donnerstag musste Parteichefin Frauke Petry kleinlaut eine Lüge über die TU Dresden eingestehen, jetzt droht der AfD der nächste Fall, in dem es ein Politiker der Rechtspopulisten mit der Wahrheit nicht so genau genommen haben soll. Dieses Mal im Fokus ist Uwe Wurlitzer, Landtagsabgeordneter und parlamentarischer Geschäftsführer.
In einer Landtagsdebatte am 16. Dezember hatte Wurlitzer laut einem Audiomitschnitt der Linken-Abgeordneten Juliane Nagel die Aussage „Haut den Bullen die Schädeldecke ein“ vorgeworfen. Nagel selbst war zu dem Zeitpunkt nach eigener Auskunft selbst nicht im Saal, der SPD-Abgeordnete Albrecht Pallas fragte aber sofort nach einem Beleg für die Aussage, die Wurlitzer nicht liefern konnte. Auch auf eine Anfrage der DNN antwortete Wurlitzer bis Dienstagvormittag nicht.
Laut Nagel gibt es dafür auch keine Belege. "Ich habe diese Aussage nie getätigt, Herr Wurlitzer kommt bei der Frage nach der Quelle berechtigterweise ins Staucheln, weil es keine gibt", so die Abgeordnete auf DNN-Nachfrage. "Ich warte nun auf das Protokoll der Plenarsitzung und werden mindestens eine Unterlassung verlangen."
Mit einer erfundenen Aussage hatte die AfD bereits im Oktober für Negativschlagzeilen gesorgt. Der niedersächsische AfD-Politiker Uwe Wappler hatte im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin Panorama von der Vergewaltigung eines zwölfjährigen Mädchens gesprochen, musste auf mehrmalige Nachfrage dann aber eingestehen, dass es den Fall nie gegeben hatte.
Frauke Petry kommentierte ihre eigene Falschaussage über die TU Dresden am Wochenende mit einer "Verwechslung". Sie habe "die TU Dresden mit einem anderen sächsischen Unternehmen verwechselt, von dem uns die Androhung von Disziplinarmaßnahmen bekannt ist", hieß es in einer Stellungnahme. Den Namen des Unternehmens oder Belege für ihre Aussage nannte Petry nicht.