Überfall auf Delitzscher Konzertgäste: Wer ist der zweite Schläger?

Erstveröffentlicht: 
07.12.2015

Beim tätlichen Überfall vermeintlich rechtsextremer Schläger auf eine Gruppe von Yoz-Konzertgästen vor gut drei Jahren im Delitzscher Norden, stand für die Ermittler schnell fest, dass Sören D. eine zentrale Rolle bei der Aufklärung des Falls spielen müsse. Das erläuterten mehrere Kriminalbeamte am siebten Verhandlungstag vor dem Landgericht Leipzig.

 

Leipzig/Delitzsch. Vor dem Landgericht Leipzig müssen sich neben dem 40-Jährigen fünf weitere Delitzscher wegen des Vorfalls verantworten, bei dem ein Tscheche fast das Augenlicht ausgeprügelt und eine Frau geschlagen wurde.

 

Mehrere Zeugen hatten Sören D. sowohl kurz vor und während des Überfalls gesehen. Im Zuge der Ermittlungen wurden seine Wohnung durchsucht und seine Handydaten ausgewertet. Zudem die Daten der Mobiltelefon-Funkzelle in einem Radius von sechs Kilometern um den Tatort angefordert. Damit konnten die Kriminalisten zwar kein Bewegungsprofil erstellen, aber zumindest nachvollziehen, mit wem der Verdächtige vor und nach der Tatzeit Kontakt hatte. Über Querverbindungen fallen dabei all jene Namen der Personen, die auf der Anklagebank sitzen. Darunter auch Nico R., in dessen Wohnung der Zoll einen Schlagring fand, der nach DNA-Untersuchung als Tatwaffe gilt. Der 28-Jährige, der sich zudem wegen Drogenhandel verantworten muss, zeigte sich geständig.

 

Der Geschädigte beschrieb aber einen weiteren Täter. Das soll Martin B. sein. B. wurde vor und nach der Tat mit Nicky F. von Polizisten kontrolliert, als sie sich auf dem Heimweg befunden haben sollen. Seltsam nur: Beide haben kurz nach der Tat mehrfach miteinander telefoniert.

Von Alexander Bley