Brunnen183-Lebt! - Demo

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Einen Schwerpunkt der Demonstration vom kommenden Samstag den 23.01, bildet die Kritik an der gezielt eingesetzten Propaganda des Axel Springer Verlags. Vor der Räumung wurden "Linke Terrornester" herbeifantasiert in denen "Krawallchaoten" und "Hassbrenner" leben sollten. Dadurch wurde der Weg für Berlins Innensenator Körtings Kampfansage gegen alle linken Strukturen der Weg geebnet, so bezeichnete er uns im Dezember als "rotlackierte Faschisten", stellte rechte und linke Gewalt gleich und fordert seither eine pauschale Entsolidarisierung ein.

Und der Ruf wurde erhört: Bundesfamilienministerin Köhler stellt 2 Millionen Euro für das Jahr 2010 zur Verfügung, um Programme gegen Linksextremismus zu finanzieren und die Forderung nach einem Aussteigerprogramm wird seither durch Pressekanäle kolportiert. Die unrühmliche Vergangenheit des Axel Springer Verlages, setzt sich somit bis in die Gegenwart fort. Daran ändert auch das vergangenen Samstag online veröffentlichte und unvollständige "Medienarchiv68", mit ausgesuchten Artikeln, nichts. Nur eines hat sich diesbezüglich in den vergangenen 40 Jahren verändert: die Bewußtseinskontrolle durch die Manipulation der "öffentlichen Meinung" wird heute von mehr Konzernen als damals ausgeübt.
Für die Demonstration wurde daher die "Route der Verantwortlichkeit" angemeldet und genehmigt. Verantwortlich wofür nochmal? Für die Räumung des letzten und vollständig besetzten Haus in Berlin. Wer wars? Der Liegenschaftsfonds Berlin, der Axel Springer Verlag und der Senat. Und wofür dient diese Route? Wir wollen "denen da oben" zeigen, dass wenn sie sich nicht rühren, wir heftig von unten rütteln müssen, damit was in Bewegung kommt. Und das was wir wollen ist nichts weniger als einen Wohn- und Projekte-Raum - ein ungenutztes Haus oder eine Brache - für die 47 geräumten Besetzerinnen der Brunnen183, die zur Zeit bei bitterer Kälte von Schlafgelegenheit zu Schlafgelegenheit ziehen müssen, um Zuflucht vor der Kälte zu finden.

Einen Ersatz für das Haus an sich, in der Mitte Berlins, kann es nicht geben. Die Aussenwirkung der Projekte, allen voran der Umsonstladen, aber auch die vielen anderen kiezbezogenen Erleichterungen für Einkommensschwache Menschen, letztlich die gesamte Aussenwirkung des Hauses, kann nicht einfach verpflanzt werden.

Und nur die physische Besetzung wurde beendet, die Repression dauert an. Die ersten "Belehrungen" vom "Polizeipräsident Berlin" wegen der Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruch sind zugestellt worden. Mauro - der während der Brunnen183 - Fights Back Demo, am 26.11.2009, festgenommen wurde, sitzt noch immer in Untersuchungshaft in Moabit. Und viele weitere Ermittlungsverfahren gegen Menschen die sich mit der Brunnen183 praktisch solidarisierten und teils spektakuläre Aktionen durchführten, insbesondere die vielfachen Angriffe auf Fahrzeuge und Gebäude der Repressionsorgane, sind ebenfalls noch nicht abgeschlossen. Und weil wir weiter "rütteln" werden, kommen weitere Verfahren hinzu...

Welche Verantwortung das Abgeordnetenhaus, der Senat und der Liegenschaftsfonds bei der Räumung der Brunnen183, bzw. der Blockade anderer Lösungen zu tragen haben, wurde aus unserer Sicht bereits erläutert in dem Artikel "Nach der Besetzung ist vor der Besetzung" http://de.indymedia.org/2010/01/270362.shtml .


Sammelpunkt: 17:00 Revaler Str. / Warschauer Str. (Richtung Oberbaumbrücke)
Start der Demonstration 18:00 (pünktlich - die "autonome halbe Stunde" ist vorher)
1. Kundgebung: Liegenschaftsfonds / Warschauer Str.
Mühlenstraße bis Stralauer Platz
2. Kundgebung: zw. "Silvesterbestzung" und Maria in die Köpenicker Str. bis Adalberstraße
3. Kundgebung vor der kurzzeitig von "Schwarzer Kanal"- besetzten Schule weiter auf Adalbertstraße in Oranienstraße
4. Kundgebung: Oranienplatz über den Moritzplatz hinaus bis Rudi-Dutschke-Str.
5. Zwischenkundgebung vor dem Axel Springer Verlag auf der Kochstraße bis Checkpoint Charlie, in Friedrichstraße rein bis Zimmerstr.
6. Kundgebung vor dem Abgeordnetenhaus von Berlin in der Niederkirchener Str. über die Stresemannstraße, in die Wilhelmstr. vorbei am Tommy-Weisbecker-Haus weiter bis Mehringdamm, in die Yorckstr.
7. Kundgebung „Bezirksvorordneten Versammlung Friedrichshain-Kreuzberg“ Endpunkt der Demo ist vor der Yorck59.

Zieht euch warm an zu dieser eiskalt servierten Demo. Für Durchsagen zur Demonstration, für die Kundgebungen und für Musik, die das Herz der Insurrektionärinnen erwärmen soll, wird ein Lautsprecherwagen verwendet. Anstelle der Standard-mp3-CD haben sich Menschen Gedanken zur sinnvollen Beschallung gemacht. Wir finden es wichtig unser Anliegen mit kurzen Redebeiträgen darzustellen, die auch gehört werden können.

Anmeldung von Redebeiträgen bitte an  brunnen183@riseup.net
Weitere Infos zur Demo und zur Aftershow-Party http://www.potse-berlin.de
Während der Demonstration wird ein Newsticker mit Live-Updates geschaltet auf
 http://brunnen183.blogsport.de