"Den Deutschen etwas zurückgeben"Flüchtling kocht für Obdachlose - An jedem Samstag gibt es auf dem Berliner Alexanderplatz syrisches Essen für Menschen in Not. Der Mann, der es kocht, hat selbst nicht besonders viel. Er flüchtete nach Deutschland.
Die Temperaturen fallen unter den Gefrierpunkt, für Obdachlose beginnen wieder harte Zeiten. In Berlin steht jedoch an jedem Samstag ein Mann am Alexanderplatz, um ihnen eine warme Mahlzeit zu schenken. Das Besondere an diesem Koch ist, dass Alex Assali selbst als Flüchtling aus Syrien kam und keineswegs so viel hat, was er teilen kann.
Dennoch verteilt er das Essen, "um den Deutschen etwas zurückzugeben", wie ein Schild an seiner provisorischen Theke verrät. Die Geschichte des helfenden Flüchtlings hat eine Frau auf Facebook gepostet, die Assali ihren eigenen Angaben zufolge einen Tag lang unterstützte.
Sie schrieb über Assali: "Das ist Alex. Ein großes Dankeschön an diesem Morgen. Dieser Mann beeindruckt mich zutiefst. Seine Geschichte ist nicht greifbar für mich und ich kann nicht ansatzweise verstehen, was er erleben musste, aber ich bin so froh ihn getroffen zu haben und zu sehen was er tut."
Demnach musste Assali sein Heimatland Syrien verlassen, "weil die IS-Leute ihn umbringen wollten". Er habe dort seine Familie zurückgelassen. Zu Fuß habe er sich bis nach Deutschland durchgeschlagen. Inzwischen lebe er im Refugio Sharehouse in Berlin-Kreuzberg zusammen mit anderen Menschen, von denen viele auch ihre Heimat verloren haben.
Echte Menschlichkeit
Obwohl er selbst sehr wenig habe, verteile er sein selbst gekochtes Essen an Obdachlose und andere Menschen in Not. Meist kocht er syrisch. Manchmal helfen ihm andere Menschen dabei. Aber wenn ihn niemand unterstützt, mache er es allein, gehe einkaufen, koche und bringe das Essen dann dorthin, wo die Obdachlosen sind, berichtet die Schreiberin.
Das Foto, das die Frau auf Imgur dazu postete, wurde bereits über 2,8 Millionen Mal angesehen. Auch der Facebook-Post verbreitet sich rasant. Ein Kommentar darunter lautet: "Das ist Menschlichkeit!" Ein anderer Nutzer schrieb: "Wow, so schön zu sehen, dass es noch gute Menschen mit Herz gibt."