Breiter Gegenprotest und Laternenumzug beim 27. Legida-Aufmarsch

Erstveröffentlicht: 
16.11.2015

Etwa 500 Legidas, mehr als 900 Gegendemonstranten: Beim 27. Aufmarsch des rechten Bündnisses in Leipzig am Montag ist die Zahl der Teilnehmer im Vergleich zur vergangenen Woche konstant geblieben. Die Gegner der rechten Gruppierung zogen mit einem Laternenumzug durch die Stadt.

 

Leipzig. Zum 27. Mal ist Legida am Montagabend durch die Leipziger Innenstadt marschiert. Das fremden- und islamfeindliche Bündnis konnte laut der Forschungsgruppe „Durchgezählt“ etwa 450 bis 600 Teilnehmer mobilisieren. Die Leipziger Polizei sprach von circa 500 Demonstranten.

 

Insgesamt sei der Abend ruhig verlaufen, sagte eine Sprecherin der Behörde LVZ.de. „Es gab verbale aggressive Äußerungen zwischen beiden Lagern“, so Sprecherin Maria Braunsdorf. Zudem hätte eine Gruppe versucht, auf die Aufzugsstrecke von Legida zu gelangen, was die Beamten vor Ort aber verhindern konnten. Am Burgplatz habe es zudem „kleinere Rangeleien“ gegeben. Nähere Informationen habe die Polizei bisher nicht, die Ermittlungen dauern an.

 

Die Inititaive „Legida? Läuft nicht“ hatte zu einem Laternenumzug gegen die rechte Gruppierung aufgerufen. Mehr als 900 Menschen haben sich laut „Durchgezählt“ an den Gegenprotesten beteiligt.

 

Eine an der Hainspitze angemeldete Gegendemonstration wurde kurzfristig abgesagt. No Legida berichtete in den sozialen Netzwerken, die Beamten hätten die Veranstaltung unterbunden. Die Polizei erklärte hingegen auf Anfrage von LVZ.de, die Anmelder selbst hätten die Zusammenkunft abgesagt.

 

Kurz darauf meldete die die Partei „Die Partei“ vor Ort eine neue Demonstration an, die bis etwa 20.50 Uhr dauerte. „Daran haben etwa 450 Teilnehmer teilgenommen“, so Braunsdorf.

 

Im Vergleich zum vergangenen Montag konnte Legida nicht mehr Demonstranten mobilisieren. Veranstalter Markus Johnke war anscheinend enttäuscht, dass trotz der Anschläge in Paris nicht mehr Leipziger an der Veranstaltung teilgenommen hatten.

 

Alle Ereignisse des Abends im Ticker zum Nachlesen:


++ 20.50 Uhr ++ Die etwa 300 verbliebenen Legida-Anhänger rufen "Wir kommen wieder", dann ist die Kundgebung vorbei. Die Polizei sichert die übliche Route zum Hauptbahnhof ab. Der Wagner-Platz leert sich.

 

++ 20.45 Uhr ++ Grüne und Sozialdemokraten hätten sich scheinbar mit dem linken Terrorismus verbündet, sagt der Redner. "Das ist staatlicher Terrorismus", meint Kevin. Dann wird die Nationalhymne gesungen.

 

++ 20.37 Uhr ++ Legida ist wieder am Wagner-Platz angekommen. Auf ihrer Route wurde das rechte Bündnis von den Rufen und Pfiffen zahlreicher Gegendemonstranten begleitet. Auf der Bühne spricht jetzt Kevin.

 

++ 20.33 Uhr ++ Die Zahlen der Forschungsgruppe "Durchgezählt": Etwa 450 bis 600 Legidas auf dem Richard-Wagner-Platz, wenigstens 900 Gegendemonstranten.

 

++ 20.10 Uhr ++ Während es in Strömen regnet, marschiert Legida heute relativ schnell um den Ring. Auch an der Thomaskirche stehen viele Gegendemonstranten und bekunden lautstark ihre Meinung zu Legida.

 

++ 19.56 Uhr ++ Bei Legida sind etwa 500 Teilnehmer gezählt worden, der Laternenumzug kommt auf rund 800 Beteiligte. An der Hainspitze stehen Schätzungen zufolge noch mal 200 bis 300 Menschen.

 

++ 19.45 Uhr ++ Immer wieder unterbrechen die Gegendemonstranten mit lauten Rufen und Pfiffen die Kundgebung von Legida. Dann läuft das rechte Bündnis los in Richtung Neues Rathaus.

 

++ 19.38 Uhr ++ Dann kommt die nächste Rednerin auf die Bühne. Sie fordert "Merkel muss weg!"

 

++ 19.25 Uhr ++ Jeder könne zu Legida kommen, so er denn die Meinung des Bündnisses teile, sagt Johnke - unabhängig von Hautfarbe, Rasse oder Religion. Auch auf die Ereignisse in Paris vom Wochenende wird eingegangen.

 

++ 19.19 Uhr ++ Saudi-Arabien und die USA werden kritisiert, Syriens Regierungschef Assad hingegen ist einer der Leidtragenden, heißt es von Johnke. Auch die Medien werden kritisiert, es ertönen "Lügenpresse"-Rufe.

 

++ 19.14 Uhr ++ Während das Pegida-Lied läuft, ist die französische Flagge auf der Videoleinwand zu sehen. Dann spricht Legida-Chef Markus Johnke.

 

++ 19.11 Uhr ++ Bei der Legida-Kundgebung rufen die Teilnehmer "Kommunismus raus aus den Köpfen!" und "Nieder mit dem roten Pack." Dann beginnen die Redner.

 

++ 19.02 Uhr ++ Die Partei "Die Partei" hat an der Hainspitze eine neue Demonstration angemeldet, die auch genehmigt wurde. Es versammeln sich immer mehr Protestler.

 

++ 18.55 Uhr ++ Bei der Legida-Kundgebung am Wagner-Platz haben sich bisher etwa 500 Menschen versammelt.

 

++ 18.51 Uhr ++ Trotz der abgesagten Demo haben sich etwa 200 Personen an der Hainspitze eingefunden. Die Polizei wirkt laut Augenzeugen entspannt.

 

++ 18.40 Uhr ++ Die Gegendemo wird musikalisch untermalt. Erst lief "All you need is Love", dann "Where is the Love?".

 

++ 18.33 Uhr ++ Unweit des Richard-Wagner-Platzes an der Haltestelle Goerdelerring hat sich bereits lautstarker Gegenprotest versammelt. Währendessen berichtet No Legida, die Zuwendung zur Thomaskirche sei von der Polizei gesperrt worden. Daher gebe es keine Versammlung an der Hainspitze. Beim Laternenumzug beteiligen sich aktuell etwa 800 Menschen.

 

++ 18.22 Uhr ++ "Rassismus find ich ja mal richtig QUAAK!" heißt es auf einem Transparent der Gegendemonstranten.

 

++ 18.17 Uhr ++ Viele Studenten, aber auch Familien mit Kindern haben sich zum Gegenprotest eingefunden. "Adorno sagt: Rabimmel Rabammel Rabumm", heißt es in der Auftaktrede der Veranstalter. Die Laternen seien gemeinsam gebastelt worden, um ein Zeichen gegen Rechts zu setzen. Dann singt die Gruppe das Laternenlied und zieht los.

 

++ 18.05 Uhr ++ Etwa 500 bis 600 Menschen haben sich am Platz vor der Moritzbastei eingefunden, um am Laternenumzug gegen Legida teilzunehmen. Gleich will der Zug in Richtung Thomaskirche starten.

 

++ 17.15 Uhr ++ Bereits um 18 Uhr beginnt die Initiative "Legida? Läuft nicht" mit einem Laternenumzug an der Mortzbastei. Die Initiatoren rufen dazu auf, ein Laternenlied gegen das rechte Bündnis zu singen.

 

++ 17.10 Uhr ++ Um 19 Uhr will Legida heute mit einer Kundgebung auf dem Richard-Wagner-Platz den 27. Aufzug beginnen. Die Veranstalter haben erneut 1000 Teilnehmer angemeldet. Am vergangenen Montag konnte das Bündnis etwa 450 bis 600 Anhänger mobilisieren.