Dresden. In Sachsen gibt es offenbar eine leichte Entspannung bei den Flüchtlingszahlen. Dies erklärte Innenminister Markus Ulbig (CDU) gestern in Dresden mit Blick auf die am Wochenende im Freistaat eingetroffenen Menschen. Insgesamt seien knapp 800 Flüchtlinge nach Sachsen gekommen. Von den 16 700 Plätzen in den Erstaufnahmeeinrichtungen seien derzeit rund 14 000 belegt, berichtete Ulbig.
Um die Menschen in Sachsen besser betreuen zu können, nahm das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gestern eine zweite Außenstelle im Freistaat in Betrieb. In der Behörde in Markkleeberg im Kreis Leipzig entscheiden Mitarbeiter über Asylanträge. Die Außenstelle solle so lange in Markkleeberg bleiben, bis die geplante Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in Leipzig fertiggestellt sei, teilte das BAMF mit. Dann werde auch die Behörde dort angesiedelt. Das BAMF plant zudem im Dezember die Eröffnung einer weiteren Außenstelle in Dresden. Dann wird es mit Chemnitz, Dresden und Markkleeberg drei BAMF-Anlaufstellen in Sachsen geben.
Mehr als 50 Bedienstete des sächsischen Finanzministeriums arbeiten zurzeit in der Zentralen Ausländerbehörde, der Stabstelle Asyl im Innenministerium und den Erstaufnahmeeinrichtungen für Asylbewerber. Die freiwillig abgeordneten Helfer stammen aus den Finanzämtern und dem Landesamt für Steuern und Finanzen, aus dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagementt und dem Dresdner Finanzressort selbst. Sie übernehmen vor allem Aufgaben bei der Registrierung und Verwaltung von Asylsuchenden. Insgesamt hatten sich mehr als 220 aktive und ehemalige Bedienstete als Freiwillige gemeldet.
Neuer Übergriff in Sachsen-Anhalt
Im sachsen-anhaltischen Möckern (Landkreis Jerichower Land) sind zwei Flüchtlinge aus Afghanistan auf der Straße angegriffen und verletzt worden. Im Ortsteil Dörnitz schlugen zwei Unbekannte auf die Männer ein, wie die Polizei gestern mitteilte. Anschließend flüchteten die Angreifer. Die Flüchtlinge kamen am Sonntagabend zur Behandlung ins Krankenhaus.