Am Dessauer Landgericht hat der Prozess gegen vier Zörbiger begonnen, die zwischen 25 und 30 Jahre alt sind. Sie müssen sich unter anderem wegen versuchtem Mord rechtfertigen.
Dessau/Bitterfeld. Vier Zörbiger müssen sich seit dem Freitagvormittag am Landgericht Dessau-Roßlau wegen versuchtem Mord, schwerer Brandstiftung und Verstößen gegen das Waffengesetz verantworten. Beim Prozessauftakt zu dem verübten und versuchten Brandanschlag in Bitterfeld hat sich der erste Angeklagte auf die Fragen des Gerichts eingelassen.
Er gab dabei zu, dass er für die Tat im April mit einer weiteren Person Brandsätze gebaut hat. Zu dritt seien sie dann zum Alternativen Kulturwerk (AKW) gefahren, wo der Brandanschlag stattfand. Sie hätten von dem Ort gewusst, dass er ein Treffpunkt für Linke ist. Auf die Frage, welches Ziel sie gehabt hätten, äußerte sich der erste Angeklagte nicht. Er schwieg auch bei der Frage, wer die Idee zu dem Brandanschlag hatte. „Wir haben Scheiße gebaut“, sagte der Angeklagte. Was nach dem Werfen des Brandsatzes genau im AKW passiert ist, habe der Angeklagte angeblich erst aus der Zeitung erfahren. Zwei weitere Angeklagte wollen sich in dem Prozess noch äußern.
Der Brandanschlag auf das AKW hatte sich in der Nacht zum 18. April ereignet. Zwei Molotowcocktails wurden über eine Mauer geworfen. Einer traf einen Wohnwagen, der in Brand geriet. Zu dem Zeitpunkt befand sich zwar keine Person in dem Wagen und es wurde niemand verletzt. Doch laut Staatsanwaltschaft wussten die drei Täter, dass sich auf dem Areal regelmäßig Menschen aufhielten. Und sie hätten nicht einschätzen können, wo die Brandsätze aufschlagen. Den Tod von Personen hätten sie damit billigend in Kauf genommen. Ein zweiter Anschlag war offenbar für den 30. Mai geplant. Es blieb bei einem Versuch, die beiden Verdächtigen wurden vorher von der Polizei gefasst. Bei einer Kontrolle aufgrund von fehlenden Kennzeichen entdeckten die Beamten im Fahrzeug vorbereitete Molotowcocktails - Stofffetzen in mit Benzin gefüllten Flaschen - und einen Baseballschläger. Die beiden Männer wurden in unmittelbarer Nähe des AKW festgenommen. (mz)