Aus Angst! Sachsen kaufen immer mehr Waffen

Erstveröffentlicht: 
09.11.2015

Dresden - Die Nachfrage nach Selbstverteidungskursen und Waffen ist in den vergangenen Wochen deutschlandweit stark gestiegen. Auch die Sachsen rüsten auf.

 

Laut einer Umfrage, die Infratest Dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung "Die Welt" durchführte, glauben 76 Prozent der Deutschen, dass angesichts der vielen nach Deutschland kommenden Flüchtlinge die Kriminalität ansteigen wird. 75 Prozent der Befragten fürchten eine Zunahme der Terrorgefahr.

Dies können Gründe dafür sein, weshalb die Nachfrage nach Abwehrwaffen und Selbstverteidigungskursen in den vergangenen Wochen massiv gestiegen ist.

 

So berichtet der Focus, dass es bei Pfefferspray bundesweite Lieferengpässe gibt und es bis zu fünf Wochen Wartezeiten geben kann. Der Verkauf von derartigen Sprays ist Deutschlandweit im Vergleich zum Vorjahr um 600 Prozent angestiegen.

 

Diese Tendenz bestätigt auch der Waffenhändler Jörg Halfter in Pirna. Dort sei der Verkauf von Waffen zum Selbstschutz "...explosionsartig angestiegen. Er hat sich etwa verzehnfacht", erklärte Halfter gegenüber MOPO24.

 

Auch in Leipzig werden deutlich mehr Waffen verkauft. Zeitweise gäbe es für die Händler sogar Lieferengpässe, vor allem bei Pfefferspray, bestätigte Martina Schuricht von "Waffen & Army". Sie sagt: "Männer kaufen alle Waffen, die sich noch im legalen Rahmen bewegen. Frauen vor allem Pfefferspray!"

Auch bei Selbstverteidigungskursen ist die Nachfrage stark nach oben gegangen. "Zu unseren Kursen kommen mindestens 25 Prozent mehr Menschen, als noch vor einem Jahr", erklärte Matthias Stöhr von der Kampfsportschule "Street Defense" aus Dresden. "Es wird ganz deutlich, dass die Menschen gestiegenen Befürchtungen und Ängste haben", so Stöhr.

 

Diese Erfahrung macht auch Jörg Eckstein. In seiner Kampfsportschule "Nug Mui" bietet er in Dresden, Leipzig, Radebeul und Dippoldiswalde Kurse zur Selbstverteidigung:

 

"Die Nachfrage ist massiv gestiegen. Vor allem sehr viele Frauen und Kinder kommen in die Kurse."