Auf die in Beucha geplante Flüchtlingsunterkunft ist ein Brandanschlag verübt worden. Das teilte das für extremistische Straftaten zuständige Operative Abwehrzentrum (OAZ) auf LVZ-Anfrage mit.
Brandis/Beucha. Am Sonntag hatten bislang unbekannte Täter versucht, das Gebäude in der Albert-Kuntz-Straße in Brand zu setzen. „Das Feuer ist aber nicht ausgebrochen. In einem Raum kam es nur zu einem Schwelbrand, der von selbst wieder erloschen ist“, erklärte OAZ-Sprecherin Kathleen Doetsch gestern. Die in ihrem Eigentum befindliche Immobilie in der Albert-Kuntz-Straße hat die Steinbruchfirma Ruppert dem Landkreis für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt. Der Betreibervertrag ist bereits unter Dach und Fach. 120 Flüchtlinge und Asylbewerber sollen hier demnächst einziehen.
„Neben der Eingangstür wurde ein Fenster zerstört und ein Brandsatz in das Gebäude geworfen“, so das OAZ weiter. Verletzt worden sei niemand. Die Höhe des Schadens könne derzeit noch nicht beziffert werden. Neben der zerstörten Scheibe sei Inventar beschädigt worden. Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich mit der Buchhandlung Kirjat derzeit noch ein gewerblicher Mieter. In einem von Kirjat als Veranstaltungsraum genutzten Bereich seien Garderobe und Regal in Mitleidenschaft gezogen worden.
Die Leitstelle war am Sonntag gegen 8.30 Uhr informiert worden. Kameraden der Beuchaer Feuerwehr rückten daraufhin in die Albert-Kuntz-Straße aus. „Der Staatsschutz war vor Ort. Auch ein Fährtenhund kam zum Einsatz und selbstverständlich die Brandursachenermittler“, so Kathleen Doetsch. Das Operative Abwehrzentrum hat die Ermittlungen übernommen. Dessen Mitarbeiter werden immer dann aktiv, wenn bei Straftaten davon ausgegangen werden muss, dass ein politischer Hintergrund besteht. „Von einem fremdenfeindlichen Motiv ist angesichts der geplanten Nutzung des Gebäudes auszugehen“, so die Sprecherin. Ermittelt werde aber in alle Richtungen.
Simone Prenzel