Pegida wieder auf Schrumpfkurs

Erstveröffentlicht: 
27.10.2015
Protest gegen Asyl- und Islamfeinde in Dresden

VON CHRISTOPH SPRINGER

 

Dresden. Beim ersten „Montagsspaziergang“ nach der Pegida-Kundgebung zum „Geburtstag“ der Bewegung ist die Zahl der Anhänger im Vergleich zur Vorwoche um etwa die Hälfte geschrumpft. Waren am 19. Oktober noch bis zu 20 000 Demonstranten zum Pegida-Treffen gekommen, das damals aufgrund der vielen Gegendemonstrationen nur eine Standkundgebung auf dem Theaterplatz sein durfte, so waren es gestern 10 000 oder etwas mehr. So schätzte am Abend die Studentengruppe „Durchgezählt“ die Menschenmenge ein, die sich auf dem Theaterplatz versammelt hatte und anschließend durch die Stadt zog.

 

Lutz Bachmann, Mitbegründer der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ bezeichnete die Organisatoren des Sternmarschs vom 19. Oktober als „faschistisches Bündnis“ und berichtete von verletzten Pegida-Anhängern. Dabei hielt er entgegen den Ermittlungsergebnissen der Polizei auch die Behauptung aufrecht, am 19. Oktober sei ein Pegida-Anhänger mit einer Eisenstange schwer verletzt worden. Bachmann feierte gestern den Wahlsieg der Konservativen in Polen. Neben dem Pegida-Mitbegründer sprach Baal Müller, ein rechtskonservativer Schriftsteller und Publizist.

 

Gegen Pegida gingen mehrere Tausend Menschen auf die Straße. Sie demonstrierten unter anderem auf dem Postplatz und dem Terrassenufer neben dem Italienischen Dörfchen gegen die asylfeindliche Bewegung. Eine Kundgebung, die die Gegendemonstranten in Sichtweite des Theaterplatzes abhalten wollten, wurde nicht gestattet.

 

Die Polizei meldete gestern bis zum Ende des „Montagsspaziergangs“ keine Angriffe auf Demonstranten. cs