Legida will wieder auf den Ring – „Offensive“ in Markkleeberg

Erstveröffentlicht: 
23.10.2015

Nach einwöchiger Demopause will das Leipziger Legida-Bündnis am Montag wieder auf dem Ring demonstrieren. Bereits am Samstag geht die rechtsgerichtete „Offensive für Deutschland“ in Markkleeberg auf die Straße. Gegen beide Demos gibt es breiten Protest.

 

Leipzig.  Es sind die Demos Nummer drei und vier innerhalb von nur zehn Tagen in Leipzig und Umgebung: Am Samstag will die rechtsgerichtete „Offensive für Deutschland“ (OfD) in Markkleeberg auf die Straße gehen. Der Leipziger Pegida-Ableger Legida hat für Montag wieder einen Marsch vom Richard-Wagner-Platz über den westlichen Innenstadtring angemeldet. Gegen beide Demos formiert sich erneut breiter Protest.

 

Wie das Leipziger Ordnungsamt in seinem Bescheid am Freitag festlegte, läuft Legida am Montag auf der gleichen Route wie zuletzt. Nach der Auftaktkundgebung am Richard-Wagner-Platz geht es über Goerdelerring und Dittrichring bis zum Stadthaus und zurück. Angemeldet wurden von 19 bis 22 Uhr rund 1000 Teilnehmer.

 

Vier Gegendemos angemeldet


Vier Gegenkundgebungen unter dem Motto „Dem Rassismus den Platz nehmen“ wurden ab 17.30 Uhr angemeldet. Am Willy-Brandt-Platz, der Hainspitze, dem Thomaskirchhof und dem Goerdelerdenkmal werden insgesamt 700 Teilnehmer erwartet. In der westlichen Innenstadt wird es ab dem späten Nachmittag wieder zu Sperrungen und Verkehrseinschränkungen kommen, warnt das Ordnungsamt.

 

Die Demonstrationen von Legida waren zuletzt gewachsen. Beim 23. „Abendspaziergang“ vor zwei Wochen schlossen sich rund 900 Menschen der islam- und ausländerfeindlichen Initiative an. Nach Schätzungen von Beobachtern waren damit genauso viele Legida-Anhänger wie Gegendemonstranten auf der Straße. In der Vorwoche hatte sich Legida an der Demo zum Pegida-Jubiläum in Dresden beteiligt. Bei der Rückreise kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten am Leipziger Hauptbahnhof.

 

„Offensive“ stößt in Markkleeberg auf Protest


Ausfüllen wollte die Demo-Lücke in Leipzig am vergangenen Montag Ex-Legida-Chef Silvio Rösler, der mit seiner „Offensive für Deutschland“ jedoch nur rund 70 Anhänger auf dem Richard-Wagner-Platz und dem Ring fand. Bereits am Samstag zuvor war er mit rund 150 Teilnehmern durch Grünau gezogen.

 

Für diesen Samstag ruft Rösler in Markkleeberg erneut zur Demo auf und macht dabei Front „gegen die ‚Politik‘ der Regierung“, wie es in der Ankündigung bei Facebook heißt. Die OfD will in der 24.000-Einwohner-Stadt von 17 bis 19.30 Uhr vom Rathaushausplatz über Rathausstraße, Hauptstraße bis Einmündung Raschwitzer Straße und zurück zum Rathausplatz ziehen. 500 bis 800 Teilnehmer sind angemeldet. Dagegen hat sich ein breites Aktionsbündnis gegen Rassismus und Gewalt gebildet. Ein Konzert wurde wegen der Demo bereits verschoben.

 

Demo-Anmeldungen für Montag:


Legida: 19 bis 22 Uhr, ca. 1000 Personen, Richard-Wagner-Platz → Goerdelerring → Dittrichring → Martin-Luther-Ring → Lotterstraße → oberer Martin-Luther-Ring / am Stadthaus → Martin-Luther-Ring → Dittrichring → Goerdelerring → Richard-Wagner-Platz

„Dem Rassismus den Platz nehmen“: 17.30 bis 22 Uhr, kleiner Willy-Brandt-Platz, ca. 100 Personen

„Dem Rassismus den Platz nehmen“: 18 bis 22 Uhr, Hainspitze, ca. 200 Personen

„Dem Rassismus den Platz nehmen“: 19 bis 22 Uhr, Thomaskirchhof, ca. 200 Personen

„Dem Rassismus den Platz nehmen“: 19 bis 22 Uhr, Goerdelerdenkmal, ca. 200 Personen