Drohung mit Messer und Holzstöcken - Nach Pegida: Auseinandersetzung auch am Leipziger Hauptbahnhof

Erstveröffentlicht: 
20.10.2015

Nach dem Pegida-Aufmarsch am Montag in Dresden sind am Leipziger Hauptbahnhof rückreisende Rechtspopulisten und Gegner aneinander geraten. Einer der Rechten soll ein Messer gezückt, andere mit Holzstöcken attackiert haben.

 

Leipzig.  Am und im Leipziger Hauptbahnhof ist es in der Nacht zum Dienstag zu Auseinandersetzungen zwischen Leipziger Teilnehmer des Pegida-Aufmarsches und Gegendemonstranten gekommen. Auf dem Willy-Brandt-Platz vor der Osthalle wurde erst die Gruppe der Rechtspopulisten angegriffen , im Bahnhof sollen die Rechten dann ein Messer gezogen und mit Holzlatten auf Gegendemonstranten losgegangen sein. Die Polizei musste mehrfach einschreiten.

 

Nach Angaben der Behörden waren gegen Mitternacht etwa zeitgleich vier Busse aus der Landeshauptstadt in der Messestadt eingetroffen. „Gegen 0.15 Uhr wurden vor der Osthalle etwa 25 Legida-Anhänger von Gegnern angegriffen“, sagte Polizeisprecher Uwe Voigt. Beamte der PD Leipzig gingen dazwischen, konnten die Lager trennen. Eine Beamtin wurde durch einen Stein verletzt. Es wurde Anzeige wegen Landfriedensbruchs gestellt, sagte Voigt.

 

Die Pegida/Legida-Anhänger begaben sich anschließend offenbar in die Osthalle des Leipziger Hauptbahnhofes, wo gerade weitere Gegendemonstranten aus Richtung der Bahnsteige kamen. „Wir waren etwa 50 Leute, ich wollte mein Fahrrad holen gehen, als plötzlich ein Mädchen rannte und es Schreie gab. Dann sahen wir die Nazis kommen“, erzählt Student Alexander, der mit Freunden an den Pegida-Gegendemonstrationen in Dresden teilgenommen hatte.

 

Ebenfalls in der Gruppe von Pegida/Legida-Gegnern war Fotojournalist Tim Wagner: „Es kamen etwa 15 Personen herein und brüllten: Antifa-Hurensöhne. Einer der Legida-Leute, ein Mann mittleren Alters, zückte plötzlich ein Messer, fuchtelte damit herum und ging so durch die Gruppe der Gegner durch“, sagte Wagner gegenüber LVZ.de.

 

Dieser Drohung sollen weitere Angreifer gefolgt sein. „Das waren etwa 15 sportliche Hooligans und die hatten lange Holzlatten dabei, pöbelten uns an, es gab auch einige körperliche Auseinandersetzungen“, so Wagner weiter: „Es war ein schlimmes Chaos“. Die Situation währte nur einige Sekunden, dann trafen Beamte der Bundespolizei ein. „Wir hatten im Bahnhof verbale Auseinandersetzungen mit etwa 15 Legida-Anhängern“, bestätigte Polizeisprecher Uwe Voigt. Die Lage sei aber schnell unter Kontrolle gewesen. Es kam zu keiner Identitätsfeststellung, weitere Anzeigen wurden nicht aufgenommen.