Legida, No-Legida und eine Spende für den Flüchtlingsrat

Erstveröffentlicht: 
13.10.2015

Das Bündnis "Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Legida) ist gestern Abend zum 23. Mal seit Januar 2015 durch Teile der Innenstadt gezogen. Rund 500 Menschen folgten dem Aufruf von Legida-Chef Markus Johnke und versammelten sich gegen 19 Uhr auf dem Richard-Wagner-Platz. Von dort marschierte die Gruppe über den westlichen Ring bis zum Stadthaus und wieder zurück. Begleitet wurde der Aufzug erneut von einem massiven Polizeiaufgebot, wenngleich diesmal weniger Beamte im Einsatz waren als in den Vorwochen.

 

Wie schon in den vorangangenen Wochen wurde die Legida-Veranstaltung von hunderten Gegendemonstranten mit Pfiffen quittiert. Verschiedene Protestgruppen setzten den fremdenfeindlichen Parolen Legidas die Werbung für eine gelebte Willkommenskultur entgegen. Bei einer Kundgebung an der Hainspitze bat Sonja Brogiato, Sprecherin des Leipziger Flüchtlingsrats, darum, den Asylsuchenden nicht nur mit Spenden zu helfen, "sondern auch mit menschlicher Wärme zu begegnen". Die öffentliche Debatte müsse zudem verstärkt auf die Ursachen von Flucht gelenkt werden: "Nicht die Menschen, die zu uns kommen, sind schuld, sondern die europäische und internationale Politik, auch die deutsche." Brogiato nahm eine Spende in Höhe von mehr als 2000 Euro entgegen. Das Geld stammt vom Brückenfest, das Mitte September auf der Sachsenbrücke stattfand und bei dem Leipziger und Flüchtlinge einander begegnet waren.


Die Legida-Demo und die Protest-Aktionen gegen die Rechtspopulisten verliefen weitestgehend friedlich. Allerdings wurde ein Pressefotograf von Legida-Anhängern zu Boden gestoßen. Die Polizei nahm Personalien auf.