Die Gewalt der Flüchtlingsgegner hält weiter an. In der Nacht zum Samstag griffen Asylgegner in Dresden Polizisten an, die eine Unterkunft schützen wollten. In Chemnitz wurden Flüchtlingsunterstützer von Rechtsradikalen verletzt. In Cottbus versuchten Hunderte Asylgegner eine neue Notunterkunft zu stürmen.
Dresden/Chemnitz/Cottbus. Vor zwei Flüchtlingsunterkünften in Sachsen und einer in Brandenburg ist es in der Nacht zum Samstag zu teils gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Anwohner einer geplanten Notunterkunft in Dresden-Prohlis bewarfen Polizisten mit Steinen, Flaschen und Böllern. In Chemnitz griffen Rechtsextremisten Unterstützer der Asylbewerber an, verletzten zwei Menschen. In Cottbus versuchten 400 Rechte eine Flüchtlingsunterkunft zu stürmen.
Etwa 60 zum Teil betrunkene Menschen waren am Freitagabend vor einer Schule im Dresdner Plattenbauviertel Prohlis zusammengekommen, wie die Polizei mitteilte. Als Beamte anrückten, seien diese attackiert worden. Ob es Verletzte gab, konnte ein Sprecher der Polizei nicht sagen. „Es dauerte etwas, bis wieder Ruhe herrschte“, sagte er. Schaulustige standen demnach auf der Straße und riefen dazwischen. „Es war nicht das erste Mal, dass hier gegen die Unterkunft protestiert wurde“, so der Sprecher.
Vor einer neuen Asylbewerberunterkunft in Chemnitz griffen Rechtsextremisten Flüchtlingsunterstützer an und verletzten zwei von ihnen. Der Angriff ging nach Polizeiangaben von einer Gruppe von bis zu 20 Personen aus. Außerdem wurde die Scheibe eines abgestellten Autos eingeschlagen. Ein 34 Jahre alter Mann wurde in Gewahrsam genommen. Ebenfalls in der Nacht zum Samstag wurden bei einer benachbarten Kirchengemeinde, die Asylbewerber beherbergte, Scheiben eingeworfen. Dabei erlitt eine Frau Verletzungen. Bereits zuvor hatte es beim Bezug der Unterkunft am Freitagnachmittag fremdenfeindliche Proteste gegeben. Ein Teil der ankommenden Flüchtlinge war deshalb offenbar auf die Kirchengemeinde ausgewichen.
In Cottbus löste die Polizei am Freitagabend eine unangemeldete Demonstration von Gegnern einer Asylbewerberunterkunft auf. Die rund 400 Teilnehmer hätten versucht, zu der Unterkunft zu gelangen, wo zeitgleich ein Willkommensfest stattfand, teilte die Polizei mit.