Dresden - Dresden zeigt Gesicht – diesmal aber richtig: Am 19. Oktober will ein Bündnis aus Parteien und Organisationen gegen Pegida auf die Straße gehen! Anlass ist das „Einjährige“ der Lutz-Bachmann-Bewegung.
Es soll ein riesiger Sternmarsch werden. Unter dem Motto „Herz statt
Hetze“ rufen mehrere Initiativen, Parteien und Verbände für Montag den
19. Oktober zur Anti-Pegida-Demo durch die Dresdner Innenstadt auf.
Es
wurden vier Routen angemeldet. Startpunkte sind zwischen 16 und 18 Uhr
die Bahnhöfe Neustadt und Mitte, der Straßburger Platz und die TU.
Hintergrund:
Am 19. Oktober jährt sich der erste öffentliche Pegida-Auftritt.
Inzwischen ist aus dem islamkritischen Häuflein um Lutz Bachmann eine
„Bewegung“ geworden, die montags regelmäßig Tausende mobilisiert, bei
der Wahl zum neuen Dresdner OB im Juni fast zehn Prozent errang und
national wie international für Aufmerksamkeit sorgt.
Dazu
die Initiatoren des Sternmarschs: „Es reicht! Seit nunmehr einem Jahr
haben in Dresden Hass, Rassismus und Gewalt ihre abendländische Heimat
gefunden. Von hier strahlt die Menschenfeindlichkeit ins ganze Land. Die
Grundfesten unseres Zusammenlebens geraten in Gefahr.“
Und weiter hieß es: "Wir wollen Pegida nicht die Chance geben, ihren
ersten Geburtstag ausgiebig an den bekannten Punkten in der Altstadt zu
feiern. Deshalb wurde von uns an möglichst vielen Punkten bereits etwas
angemeldet. Wir reden aber nicht von einer Blockade", sagt Silvio Lang
(31), Sprecher von "Dresden Nazifrei", das die Aktion mitorganisiert.
Darüber
hinaus am Aufruf beteiligt sind die Dresdner SPD, die Linke, die Grünen
sowie die Bündnisse „Dresden für Alle“ und „Postplatzkonzerte“.
Unterstützung kommt mit "No Legida" und "Leipzig nimmt Platz" sowie "No
Cegida" auch aus anderen Teilen Sachsens.
Auch die
Piraten wollen ihre Mitglieder mobilisieren. Anders dagegen die Dresdner
CDU. Der Vorsitzende der christdemokratischen Fraktion im Dresdner
Stadtrat, Jan Donhauser, sagt:
"Wenn, dann müssen wir für Toleranz demonstrieren und nicht gegen Dresdnerinnen und Dresdner, die Sorgen haben. Gleichwohl müssen sich diese Menschen fragen lassen, wer die Organisatoren von Pegida sind und mit welcher sprachlich unakzeptablen Weise sie ein gutes Miteinander in Dresden unmöglich machen.
Eine Empfehlung für oder gegen eine Teilnahme wird es von mir nicht geben. Ich wünsche mir, dass aus Dresden Signale der Internationalität und Professionalität ausgehen. Das ist wichtig für uns aber auch, um die Bewerbung für die europäische Kulturhauptstadt 2025 erfolgreich gestalten zu können."
Und die CDU im Landtag teilt mit: „An einer Gegendemonstration wird sich die CDU-Landtagsfraktion organisiert nicht beteiligen oder dazu aufrufen.“
Gleichwohl sehe auch die Landtags-CDU: „Pegida hat sich spätestens mit der Aufspaltung zu Beginn des Jahres deutlich radikalisiert. Inzwischen werden nicht mehr nur Politiker, Journalisten und Asylbewerber offen von der Bühne beschimpft, sondern am Rande des Demonstrationsgeschehens Schüler beschimpft und Journalisten eingeschüchtert und attackiert. Diese Auftreten verurteilen wir auf das Schärfste.“