Drei Männer aus dem rechten Spektrum stehen seit gestern vor Gericht.
Wuppertal. Über das Internet und die sogenannte Hogesa-Szene (Hooligans gegen Salafisten) wollen sich die drei Männer kennengelernt haben, die sich seit gestern vor dem Wuppertaler Landgericht verantworten müssen. Ihnen wirft die Staatsanwaltschaft vor, einen Wuppertaler (53) vor dem Autonomen Zentrum (AZ) an der Ecke zur Gathe am 11. April lebensgefährlich verletzt zu haben. Der 25-jährige Hauptangeklagte Patrick P. aus Dieburg soll dem Opfer Messerstiche in den Rücken- und Schulterbereich zugefügt haben.
Gestern wurden Patrick P. und sein 39-jähriger Mitangeklagter B. aus Remscheid zum Tathergang befragt. Der 43-jährige P. aus Schwelm verweigert hingegen die Aussage.
Während sich Patrick P. auf Notwehr berief, sorgte der Remscheider B. mit Gedächtnislücken und vagen Angaben zum Tathergang beim Richter und Staatsanwalt für Kopfschütteln. „,Weiß nicht mehr’ ist ihr Lieblingssatz“, sagte der Vorsitzende der 5. Strafkammer.
„Wir waren alle gut angetrunken“, beschrieb B. den Verlauf des Nachmittags. Seine Idee sei es nicht gewesen, ins AZ zu gehen, wo man zwei, drei weitere Flaschen Bier getrunken habe, bevor P. aus Schwelm erkannt worden sei. „Warum sind Sie denn dorthin gegangen?“, fragte der Richter. „Das frage ich mich mittlerweile auch“, lautete die Antwort des Angeklagten B.
Die Verhandlung wird am Dienstag fortgesetzt.