Dresden - Bisher kamen alarmierende Töne zum Thema Asyl in Sachsens Regierung nur von der CDU-Seite. Doch ausgerechnet zur Feierstunde zum Tag der Einheit im Landtag spricht erstmals SPD-Chef und Vize-MP Martin Dulig (41) Klartext!
Man stehe vor schweren Entscheidungen, gerade was die Grenzen beträfe.
Wenn man eine menschenwürdige Behandlung der Asylbewerber erreichen wolle, „müssen wir die Flüchtlingswelle eindämmen, ja, sie zeitweise stoppen“, so Dulig.
Das sei hart auszusprechen, so der oberste Sozialdemokrat Sachsens - der sicher in den eigenen Reihen nicht nur Zuspruch für diese Forderung erhalten wird. Doch Dulig erklärt: „Es steht für uns zu viel auf dem Spiel: die Leistungsfähigkeit unseres Staates, die Zukunft Europas und die Stabilität der Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.“
Fakt ist: Laut Prognosen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge muss Sachsen dieses Jahr insgesamt mehr als 40000 Flüchtlinge aufnehmen. Derzeit rechnet das Innenministerium mit täglich 800!
Dulig betonte in seiner Rede, dass er mit seiner Ansage nicht Rassisten auf den Leim gehe, die wie Pegida & Co. schon lange „Grenzen dicht“ fordern. „Im Gegenteil“, sagte er.
Dann forderte der Vize-MP: „Durch Sachsen muss ein Ruck gehen – ein Ruck der Mitmenschlichkeit....“