Am 10. Oktober soll im Haus Auensee die „Imperium Fight Championship III“ stattfinden. Wie schon bei den beiden Vorgängerveranstaltungen warnt das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) vor Verstrickungen von einzelnen Kämpfern und Sponsoren zum Rechtsextremismus. Der bekannte Konzertveranstalter Matthias Winkler, dessen Firma den rechtsoffenen Organisatoren den Konzertsaal vermietet hat, äußerte sich nach mehrfacher Anfrage nicht zu der Geschäftsbeziehung.
Die Veranstalter werben mit actiongeladenen Motiven. Mixed-Martial-Arts gilt als härter als das klassische Boxen. Im Neonazi-, Türsteher- und Hooligan-Milieu erfreut sich der Sport seit Jahren großer Beliebtheit. Hinter der „Imperium Fight Championship“ steckt das „Imperium Fight Team“, eine Gruppe rechtslastiger Kampfsportler aus dem Großraum Leipzig. Zu den Mitgliedern gehören Sportler, aus der im Oktober 2014 aufgelösten Hooligan-Gruppe „Scenario Lok“, die aufgrund ihrer rechtsextremen Aktivitäten vom sächsischen Verfassungsschutz beobachtet wurde. Wegen der Verstrickungen von Kämpfern und Sponsoren ins rechte Milieu löste die Universität Leipzig im März 2015 einen Mietvertrag für die Ernst-Grube-Halle kurzerhand wieder auf. Der Kampfsportabend musste in den kleineren „Eventpalast“ auf dem Alten Messegelände verlegt werden.
Der Nachrichtendienst warnt mit Blick auf die Veranstaltung am 10. Oktober erneut. „Kampfsport ist – neben anderen meist körperbetonenden Sportarten – in der rechtsextremistischen Szene sehr populär. Rechtsextremisten trainieren in dieser Sportart, treten als Kämpfer an und nehmen als Zuschauer teil. Zudem treten einzelne Unternehmen mit Bezügen in die rechtsextremistische Szene als Sponsoren und Unterstützer von Kampfsport-Veranstaltungen auf“, berichtet LfV-Sprecher Martin Döring. Unter den angekündigten Kämpfern befänden sich Rechtsextremisten. Außerdem werde die Veranstaltung von Unternehmen mit Bezügen zur rechten Szene gesponsert. Das Haus Auensee wird von der „Haus und Park Entertainment GmbH“ vermietet. Geschäftsführer Matthias Winkler ließ Anfragen von L-IZ.de bisher unbeantwortet.
Kritik kommt von der Landtagsabgeordneten Juliane Nagel (Linke). „Es ist unerträglich, dass eine für Leipzig bedeutende Konzertlocation wie das Haus Auensee diesem Event, an dem sich federführend eindeutig ins extrem rechte Milieu weisende Akteure beteiligen, Platz einräumen will“, schreibt die Politikerin in einer Pressemitteilung. „Ich appelliere an die Betreiberfirma, Courage zu zeigen und dem Beispiel der Leipziger Universität zu folgen. Gerade in einer Zeit, in der täglich rassistische Demonstrationen und Gewalttaten gegen Geflüchtete stattfinden, wäre es ein fatales Signal gewaltaffinen Neonazis und Hooligans einen Rückzugsraum zu geben.“