Leipziger Stadtteil Connewitz Fünfzig Maskierte greifen Polizeiposten an - Rund fünfzig Personen haben eine Außenstelle der Polizei im Leipziger Stadtteil Connewitz mit Pflastersteinen angegriffen. Die Polizisten ließen es nicht auf eine Konfrontation ankommen: Die Dienststelle ist gewöhnlich äußerst dünn besetzt.
Nach Angaben der örtlichen Polizeidirektion schleuderten die Vermummten am Mittwochabend Pflastersteine, Farbbeutel und eventuell auch Feuerwerkskörper gegen die Fensterfront in der Wiedebach-Passage. In der Biedermannstraße sollen viele Scheiben - auch aus Sicherheitsglas - stark beschädigt worden sein. Der Sachschaden liege „deutlich im fünfstelligen Bereich“, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Es sei niemand verletzt worden. Es werde wegen schweren Landfriedensbruchs ermittelt.
Die dunkel gekleideten Angeifer, die wahrscheinlich der linken Szene angehören, hätten unerkannt flüchten können, sagte der Sprecher. Ihre Attacke habe nur ein bis zwei Minuten gedauert. Es sei nicht die erste auf die Außenstelle der Polizei, und zuvor sei auch schon das früher dort untergebrachte Bürgerbüro angegriffen worden. Das jetzt erreichte Ausmaß sei jedoch einmalig. Die Polizeistelle ist dem Sprecher zufolge gewöhnlich mit zwei Beamten besetzt. Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) verurteilte die Attacke auf eine Leipziger Polizeistation scharf.„Dieser Auswuchs von Gewalt gegen eine Gruppe der Gesellschaft ist nicht hinnehmbar. Der Rechtsstaat wird alles unternehmen, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen“, erklärte er.
Einen besonders schweren Vorfall habe es 2013 gegeben, als unbekannte Angreifer durch ein Loch in der Fassade Bitumen in das damalige Bürgerbüro eingeleitet hätten, so dass die Diensträume hochgradig verschmutzt worden seien. Connewitz ist in Leipzig der Polizei zufolge für seine starke und aggressive linke Szene bekannt.