Legida-Gegner wollen am Montag ein Zeichen setzen

Erstveröffentlicht: 
29.08.2015

Kundgebung mit Oberbürgermeister Burkhard Jung und Prinzen-Musiker Sebastian Krumbiegel geplant

 

Von Andreas TapPert


Das Bündnis "Willkommen in Leipzig - eine weltoffene Stadt der Vielfalt" und das Aktionsnetzwerk "Leipzig nimmt Platz" wollen am Montag ein Zeichen gegen die geplanten "Spaziergänge" von Legida und Pegida setzen. Demonstriert werden soll am Montag um 18 Uhr von dem Nikolaikirchhof zur Hainspitze, wo im Anschluss eine Kundgebung mit Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), Prinzen-Musiker Sebastian Krumbiegel und DGB-Geschäftsführer Erik Wolf stattfindet. Anschließend soll der Demonstrationszug über den Dittrichring bis zum Naturkundemuseum fortgesetzt werden. "Die geistigen Brandstifter, die mit ihrer Hetze verantwortlich für die Gewalttätigkeiten in Dresden, Freital, Heidenau und anderswo sind, müssen eine deutliche Antwort erhalten", erläuterte gestern Ex-Thomaskirchen-Pfarrer Christian Wolff die Intention der Organisatoren.


"Wir sind erschrocken über das Ausmaß der Ausschreitungen, die zunehmen und immer dichter auf uns zukommen", sagte Irena Rudolph-Kokot vom Aktionsnetzwerk. "Der rechte Terror macht vor Leipzig nicht halt. Deshalb hoffen wir auf einen breiten und friedlichen Protest."


Der Deutsche Gewerkschaftsbund will seine Mitglieder ebenfalls mobilisieren. "Wer jetzt nicht klare Kante gegen den Rechtsextremismus zeigt, der muss sich fragen lassen: Was hat er dafür getan, dass es Anschläge wie in Heidenau nicht mehr gibt?", erklärte gestern Geschäftsführer Wolf.


Gleichzeitig wurde Kritik am bisherigen Umgang mit den Flüchtlingen laut. "Es fehlt ein nachhaltiges Unterbringungskonzept des Landes für die Asylbewerber", so Rudolph-Kokot. "Das Land Sachsen sollte in einen Dialog mit den Kommunen eintreten und darf sie nicht vor vollendete Tatsachen stellen", ergänzte DGB-Chef Wolf.


Frank Kimmerle vom Erich-Zeigner-Haus betonte, das Bündnis führe "keine Abwehrschlacht" gegen Legida oder Pegida. "Wir sind für eine weltoffene und friedliche Stadt", sagt er. Auch der DGB setzt auf friedlichen Protest. "Wer etwas für das friedliche Zusammenleben in der Stadt tun möchte, der hat seinen Platz am Montag bei uns", sagte Wolf.


Für den 19. September bereitet das Bündnis ein "Brückenfest" auf der Sachsenbrücke in der Anton-Bruckner-Allee vor. Unter der Überschrift "Willkommen in Leipzig/ankommen, Platz nehmen, zusammen leben" soll für Toleranz geworben werden. Gedacht ist das "Brückenfest" für Leipziger, die sich zu einem friedlichen Zusammenleben der Verschiedenen bekennen und die Vielfalt von Kultur und Religionen bejahen. Das Fest soll von 12 bis 18 Uhr stattfinden.