Kundgebung mit Oberbürgermeister Burkhard Jung und Prinzen-Musiker Sebastian Krumbiegel geplant
Von Andreas TapPert
Das Bündnis "Willkommen in Leipzig - eine weltoffene Stadt der
Vielfalt" und das Aktionsnetzwerk "Leipzig nimmt Platz" wollen am Montag
ein Zeichen gegen die geplanten "Spaziergänge" von Legida und Pegida
setzen. Demonstriert werden soll am Montag um 18 Uhr von dem
Nikolaikirchhof zur Hainspitze, wo im Anschluss eine Kundgebung mit
Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), Prinzen-Musiker Sebastian
Krumbiegel und DGB-Geschäftsführer Erik Wolf stattfindet. Anschließend
soll der Demonstrationszug über den Dittrichring bis zum
Naturkundemuseum fortgesetzt werden. "Die geistigen Brandstifter, die
mit ihrer Hetze verantwortlich für die Gewalttätigkeiten in Dresden,
Freital, Heidenau und anderswo sind, müssen eine deutliche Antwort
erhalten", erläuterte gestern Ex-Thomaskirchen-Pfarrer Christian Wolff
die Intention der Organisatoren.
"Wir sind erschrocken über das Ausmaß der Ausschreitungen, die zunehmen
und immer dichter auf uns zukommen", sagte Irena Rudolph-Kokot vom
Aktionsnetzwerk. "Der rechte Terror macht vor Leipzig nicht halt.
Deshalb hoffen wir auf einen breiten und friedlichen Protest."
Der Deutsche Gewerkschaftsbund will seine Mitglieder ebenfalls
mobilisieren. "Wer jetzt nicht klare Kante gegen den Rechtsextremismus
zeigt, der muss sich fragen lassen: Was hat er dafür getan, dass es
Anschläge wie in Heidenau nicht mehr gibt?", erklärte gestern
Geschäftsführer Wolf.
Gleichzeitig wurde Kritik am bisherigen Umgang mit den Flüchtlingen
laut. "Es fehlt ein nachhaltiges Unterbringungskonzept des Landes für
die Asylbewerber", so Rudolph-Kokot. "Das Land Sachsen sollte in einen
Dialog mit den Kommunen eintreten und darf sie nicht vor vollendete
Tatsachen stellen", ergänzte DGB-Chef Wolf.
Frank Kimmerle vom Erich-Zeigner-Haus betonte, das Bündnis führe "keine
Abwehrschlacht" gegen Legida oder Pegida. "Wir sind für eine weltoffene
und friedliche Stadt", sagt er. Auch der DGB setzt auf friedlichen
Protest. "Wer etwas für das friedliche Zusammenleben in der Stadt tun
möchte, der hat seinen Platz am Montag bei uns", sagte Wolf.
Für den 19. September bereitet das Bündnis ein "Brückenfest" auf der
Sachsenbrücke in der Anton-Bruckner-Allee vor. Unter der Überschrift
"Willkommen in Leipzig/ankommen, Platz nehmen, zusammen leben" soll für
Toleranz geworben werden. Gedacht ist das "Brückenfest" für Leipziger,
die sich zu einem friedlichen Zusammenleben der Verschiedenen bekennen
und die Vielfalt von Kultur und Religionen bejahen. Das Fest soll von 12
bis 18 Uhr stattfinden.